Plastiktöpfe

Gärtnern ohne Plastik

Seit Saisonbeginn bin ich wieder kräftig dabei, Gemüse auszusäen und Stecklinge zu ziehen. Dabei ist mir aufgefallen, wieviel Plastik bei der Acker- und Gartenarbeit anfällt.

Plastik ist also auch beim Ackern und Gärtnern ein ständiger Wegbegleiter. Immer mehr Anzuchttöpfe, in denen ich in den vergangenen Jahren Jungpflanzen gekauft habe, stapeln sich mittlerweile bei mir. Das Thema Plastikmüll ist gesellschaftlich ein Gesprächsthema (wie Verpackungen von Lebensmitteln, Coffee-to-go Becher, Plastikflaschen, etc.). Aber Blumen-, Pflanz- und Anzuchttöpfe spielen in der öffentlichen Diskussion kaum eine Rolle. Dabei gehen jährlich ca. 500 Mio. Blumentöpfe, Pflanz- und Aussaatgefäße aus Plastik über die Ladentheke. Selbst der Ökolandbau kommt an Plastiktöpfen derzeit nicht herum.

Und warum ist der Plastiktopf so attraktiv für die Hersteller und Verkäufer? Er ist haltbar, leicht und lässt sich bedrucken. Die Behälter lassen sich besser abfertigen und transportieren. Und schließlich wollen die Verbraucher/innen ihre Pflanze sauber nach Hause tragen und nicht mehr bezahlen.

Man könnte denken: es ist ja nicht so schlimm. Ich kann die Plastiktöpfe in die gelbe Tonne zum Recycling geben. Aber es gibt ein Problem dabei. Die Töpfe sind häufig schwarz. Die meisten automatischen Sortiermaschinen können die schwarze Farbe aber nicht erkennen, so dass die Plastiktöpfe am Ende in der Müllverbrennungsanlage landen. Deshalb gibt es auch schon farbige, z.B. blaue Töpfe.  

Was kann ich unternehmen, um die Plastikflut einzudämmen oder zu vermeiden ?

  • Ich verwende Plastiktöpfe so häufig wie möglich (vorher gut reinigen), bis ich sie wegwerfe. Mit ein bisschen Deko zum Verschenken an Freunde und Nachbarn sind sie gut nutzbar.
  • Die Plastikpaletten kann ich bei meiner Gärtnerei Kreuselberg in Essen-Haarzopf zurückgeben oder eine Pflanz-Pfandkiste für 5 € erwerben. Die freuen sich sogar – also für alle ein Gewinn!
  • Ich achte beim Einkaufen in der Gärtnerei, im Gartencenter oder Baumarkt auf biologisch abbaubare oder kompostierbare Pflanzgefäße (Hanf, Zellulose u.a.).
  • Bei unserem Bauern Maas kaufe ich (wurzelnackte) Jungpflanzen ganz ohne Topf, so wie die, die ich selbst im Frühling in Anzuchtschalen vorziehe. Auch auf dem Wochenmarkt bekommst Du sie manchmal.
  • Im Herbst werden Gehölze, Stauden oder Rosen ohne Pflanzcontainer angeboten und sind deutlich günstiger.
  • Bei Gießkannen kann man auf robuste Metallkannen umstellen. Plastikfreie Gartenwerkzeuge sind in der Regel teurer, aber langlebiger.
  • Stöbere bei dir zuhause im Bestand und vielleicht erweist so mancher vergessene Topf als brauchbar.
  • Bei Gartenhandschuhen kommt man nicht an Kunststoff vorbei. Sie schützen vor Nässe und Verletzungen. Handschuhe aus Stoff sind nicht wirklich eine Alternative, dann vielleicht noch aus Leder.

Es gibt mittlerweile Alternativen zum klassischen Plastiktopf, so dass der Gartenmarkt in Sachen Plastik in Bewegung kommt. Erden werden nur in Plastiksäcken angeboten. Die Blumenerde von Kleeschule gibt es auch als Paperbag. Es gibt auch Gärtnereien, die lose Erde verkaufen. Eine weitere Alternative wäre ein Kompostwerk in der Nähe. Wir wollen in diesem Frühjahr einmal die Kompostieranlage in Velbert besuchen.