Tipps Kartoffeln

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Kartoffel Annabelle auf dem Mietacker geerntet

Kartoffeln sind mit das Lieblingsgemüse der Deutschen und auch einer unserer Favoriten. Da der Erdapfel sich problemlos kultivieren lässt, bauen immer mehr (Hobby)Gärtner:innen die Kartoffeln auf dem Balkon und im privaten Garten an.

Bei den Pflanzkartoffeln stammen die Knollen von einer Mutterpflanze ab. Ist diese krank oder von Insekten befallen, können auch die anderen Pflanzen befallen werden. Ich kaufe deshalb immer zertifiziertes Bio-Saatgut.

Mit dem Vortreiben der Pflanzkartoffeln beginne ich schon Ende Februar / Anfang März und lege die einzelnen Knollen in einen Eierkarton. Dann kommen Sie an einen hellen Platz auf der Fensterbank. Die Temperatur sollte bei ca. 15 Grad liegen. Der Vorteil ist ein besserer Ertrag und eine robustere Kartoffel.

Die Kartoffeln mögen es warm. Sonne wäre da schon nicht schlecht. Vom Boden her ist die Kartoffel eher anspruchslos. Ach ja… Tomaten neben Kartoffeln ist keine gute Wahl, da sie biede Nachtschattengewächse sind und von den gleichen Pilzarten befallen werden können. Da Kartoffeln Starkzehrer sind, wähle ich jedes Jahr einen neuen Standort.  

Ich habe unsere Kartoffeln in diesem Jahr Ende März in das Beet eingepflanzt, die Turmkartoffeln 3 Wochen später. Die Pflanzkartoffeln sind spatentief in Abständen von 40 cm in die Pflanzgräben gelegt worden. Die Erde habe ich vorher mit Komposterde und Hornspäne vorbereitet. Als weiteren Dünger und Schutz vor Trockenheit habe zich wischen den Pflanzgräben Grasschnitt (der beim Rasenmähen ja eh anfällt) gemulcht und ausgelegt.

Eine regelmäßige Wasserversorgung der Kartoffeln ist wichtig. Dabei sollte man direkt an der Knolle gießen, wenn das Beet sich trocken anfühlt (mache eine Grabeprobe). Der Morgen oder Abend ist die beste Zeit für das Giessen. In diesem Jahr haben wir einen Perlschlauch genutzt, der tröpfchenweise direkt die Erde bewässert. Darüber liegt der Mulch. Auch während des Wachstums können die Kartoffel Dünger vertragen. Wir benutzen zusätzlich Urgesteinsmehl zur Stärkung der Pflanzen.

Sobald die Kartoffeln wachsen, ziehe ich zwischen den Reihen Erde an die Stauden heran (anhäufeln). Anhäufeln verhindert, dass die Kartoffeln das Tageslicht sehen und giftige, grüne Stellen bekommen. Es sorgt für einen guten Ertrag. Ebenso ist es wichtig das Unkraut zu entfernen. Durch das Mulchen mit Grasschnitt haben wir kaum Unkraut im Beet.

Die Reifezeit der Kartoffeln beträgt 90 bis 150 Tage – je nach Sorte. Das Kartoffelkraut blüht, wird erst gelb, dann braun und verdorrt schließlich. Die weitest entwickelten Stauden können für den kurzfristigen Bedarf schon vorher ausgegabelt werden. Wer nicht alle Kartoffeln auf einmal entnehmen möchte, legt nur die größten Kartoffeln frei.

Für die Lagerfähigkeit von Kartoffeln ist es noch wichtig zu wissen, dass die Kartoffeln erst nach 2- 3 Wochen nach dem Absterben des Laubes festschalig und robust werden. Je länger eine Kartoffel Zeit hat, zu wachsen, desto höher wird der Ertrag der Pflanze ausfallen.

Mit einer Grabegabel oder einer Kartoffelhacke lassen sich die Kartoffeln am besten sanft aus der trockenen Erde heben. Achte darauf, dass auch jede Kartoffel, auch die kleinen, geerntet werden. Wenn du es versäumst, so entstehen im nächsten Jahr neue Pflanzen, was für die Fruchtfolge gar nicht günstig ist. WICHTIG : Sie sollten vor dem Lagern nicht gewaschen werden, da die Nässe das Auskeimen von Sporen schädlicher Pilze fördert.

Die Kartoffeln sind ein anspruchsvolles Gemüse, was die Lagerung angeht. Frühkartoffeln sollten so schnell wie möglich verbraucht werden. Spätkartoffeln kann man länger lagern. Ideal sind 4 bis 12 Grad sowie ein dunkler, trockener und gut durch-lüfteter Raum.  Ist die Temperatur zu hoch, treiben die Kartoffeln zu schnell aus.

Damit die Kartoffeln nicht frühzeitig schrumpfen oder ergrünen (es bildet sich das giftige Solanin), habe ich sie mit Zeitungspapier abgedeckt, dazu ein paar Salbeiblätter (frisch aus dem Beet). Diese verlangsamen das Aufkommen von Keimlingen. Keime entziehen der Kartoffel Vitamine und Spurenelemente. Es ist ratsam regelmäßig die eingelagerten Kartoffeln nach Fäulnis zu untersuchen und ggfls. auszusortieren und umzuschichten. Druckstellen an Kartoffeln sind nicht weiter schlimm. Kartoffeln sollten nicht neben Zwiebeln, Äpfeln, Pfirsichen, Bananen, Pflaumen und Birnen gelagert werden, da es zu einer verfrühten Reife der Kartoffeln führt.