Ein Frühling voller Leben – Rasen, der mehr kann
Mit den steigenden Temperaturen im April beginnt unser Rasen wieder zu sprießen – und mit ihm die unzähligen kleinen Wunder, die oft übersehen werden: Gänseblümchen (die uns von Februar bis November begleiten), der essbare und vielseitige Löwenzahn sowie der immergrüne Klee.
Je nach Bodenart gesellen sich weitere Wildkräuter und Blütenpflanzen dazu: Ehrenpreis, Wiesenschaumkraut, Habichtskraut, Weißklee, Hahnenfuß, die kleine Braunelle oder auch Disteln – allesamt wertvolle Nahrungsquellen für Bienen, Schmetterlinge und andere Insekten. Wer es noch bunter mag, kann gezielt Wiesenkräuter und Wildblumenmischungen einsäen – und so eine kleine Oase der Artenvielfalt schaffen.

Ich muss zugeben, dass wir unseren Rasen meist recht kurz halten – nicht nur, weil wir gerne barfuß über das kühle Grün laufen, sondern auch wegen unseres Hundes Archie. Der soll schließlich nicht versehentlich Bekanntschaft mit einer Biene machen. Dennoch haben wir uns in diesem Jahr etwas Neues vorgenommen: Wir führen einen „mähfreien Mai“ ein und lassen einen Teil des Rasens ganz bewusst wachsen.
Eine gute Alternative dazu ist das sogenannte alternierende Mähen – dabei werden Rasenflächen zeitversetzt und abschnittsweise gemäht. So bleibt immer ein Teil als Lebensraum und Rückzugsort für Insekten bestehen. Auf diese Weise kann der Rasen zeigen, welche Vielfalt in ihm steckt – wenn man ihn nur lässt.
Wir zeigen Mut zur Wildnis und ein bisschen Geduld mit der Unordnung. Die summenden und flatternden Gäste in der Blühwiese werden es uns danken – mit Leben, Bewegung und einem gesunden Ökosystem im eigenen Garten.
Vielleicht hast auch du Lust, Teil dieser Bewegung zu werden, die ihren Ursprung in Großbritannien hat – und sich mittlerweile auch in Deutschland wachsender Beliebtheit erfreut.