Der erste Apfelkuchen mit Johannisbeeren ist schon fast verputzt. Es ist Mitte Juli und die Klaräpfel sind reif… für Kuchen und Apfelmus. Es ist der erste Sommerapfel, der bereits Mitte bis Ende Juli reift, während andere Sorten noch Wochen am Baum hängen und auf die Ernte warten (z.B. unser „Ontario“ im Oktober). Uns begeistert der Weiße Klarapfel (auch August- oder Klara-Apfel genannt) durch sein mild säuerliches Fruchtfleisch.
Auf unseren Klarapfel ist Verlass: seine Erträge sind regelmäßig und viel. Während im letzten Jahr unsere anderen 5 Apfelbäume gar nicht bis mäßigen Ertrag ergaben, konnte ich aus dem Klarapfel 30 Gläser Apfelmus einmachen, habe mehrere Kuchen gebacken und noch 3 volle Eimer an Freunde verschenkt.
Leider ist der Klarapfel im modernen Obstanbau kaum noch zu finden, da er nicht gelagert werden kann und nach der Ernte direkt verarbeitet bzw. gegessen werden muss. Kaufen kannst Du ihn – wenn überhaupt – nur beim Bauer.
Aber bei den Obstbaumschulen kann man noch junge Bäume erwerben.
Und nicht vergessen: „An apple a day keeps the doctor away.
Irgendwann habe ich feststellen müssen – das Gemüse ist schneller reif, als mein Mann und ich mit dem Verarbeiten und Essen nachkommen. Und mein Tiefkühlschank hat nur drei Schubladen, die dann ziemlich schnell gefüllt waren.
Also – was lag näher, als sich mit dem Thema einkochen zu befassen. Meine Marmelade mache ich seit Jahren selber. Und als meine Kinder klein waren, habe ich oft das Gemüse aus dem Garten meiner Schwiegereltern eingekocht. Mit großem Topf, Einmachgläsern, Thermometer – allem was dazu gehört.
[Anmerkung an dieser Stelle: vielen Dank, liebe Gertrud. Was Du mir damals beigebracht hast – wenn ich auch manchmal schwierig war – hilft mir heute weiter, ganz gleich ob das Einkochen, Bestimmen der Pflanzen oder das Ernten, DANKE !!!]
Das Equipment habe ich heute nicht mehr – und hätte in meiner Küche (6,5 qm) auch gar keinen Platz mehr dafür.
Einkochen im Backofen geht super
Am besten funktioniert es mit Sturz- oder Twist-off-Gläsern.
Schritt 1. Die Gläser müssen richtig sauber sein! Vor dem Einkochen müssen die Gläser, ebenso die Deckel und Trichter (mit großer Öffnung), heiß gespült werden. Die Gläser und Deckel am besten in einen Topf mit Wasser geben und einmal sprudelnd aufkochen. Einen Schuss Essig mit ins Wasser geben und 1 Minute aufkochen. Mit einer Grillzange die Gläser aus dem kochenden Wasser nehmen und auf einem frischen, sauberen Geschirrtuch abstellen.
Schritt 2. Gemüse geputzt und in die gewünschte Größe schneiden. Wichtig: alle Zutaten sollten in einwandfreiem Zustand sein. Und – Gemüse erst putzen, dann wiegen damit die Mengenangaben stimmen.
Schritt 3. Gemüse vorgaren (siehe Rezepte)
Schritt 4. Anschließend das Gemüse in die Gläser füllen – am besten mit dem Trichter – mit dem Kochsud bis ca. 1 cm unter dem Rand auffüllen und dann das Glas verschließen. Wichtig: Der Glasrand muss absolut sauber bleiben, ggf. mit einem frischen Geschirrtuch nachreinigen vor dem Verschließen.
Schritt 5. Die Fettpfanne des Backofens mit Wasser füllen (ca. 3 cm hoch), auf die unterste Schiene schieben und die gefüllten und geschlossenen Gläser mit Abstand zueinander in die Fettpfanne stellen.
Schritt 6. Gemüse bei 175° C ca. 5-10 Min. bei Ober-/Unterhitze im Backofen belassen. Wenn dann kleine Bläschen im Glas „hochsteigen“ auf 150° C herunterschalten und die Gläser für ca. 25 – 35 Min „einkochen“.
Schritt 7. Danach den Backofen öffnen (Vorsicht – heißer Wasserdampf) und die Gläser eine halbe Stunde im Ofen stehen lassen. Anschließend rausnehmen (immer noch sehr heiß – Handschuhe sind zu empfehlen) und zugedeckt langsam abkühlen lassen.
Das sind die allgemeinen 7 Schritte. Weitere, von mir erprobte Rezepte, findet Ihr hier auf der Seite…
Manchmal brauchen Feen einen kleinen Schubs, damit sie wissen, wo sie ihre Fähigkeiten am besten einbringen können. Und dieser kleine Schubs kam von meinem Mann Klaus. Als Pensionär stieß er im Mai 2015 auf einen Artikel in unserer Tageszeitung: Essener Bauern suchen neue Mietacker-Pächter.
Eigenes Gemüse anbauen, mitten im Zentrum des Ruhrgebiets – oh ja, das gibt es. Mich, die begeisterte Hobbyköchin, die sich beim Kochen vom stressigen Bürojob erholt, und meinen Mann, der das, was ich koche, gerne isst und als Pensionär über genügend Zeit verfügt, inspirierte dieser Artikel.
So schauten wir uns im Sommer 2015 ein Feld im Essener Süden an und kamen zu dem Schluss – das machen wir im nächsten Jahr auch. Als wir uns jedoch im März 2016 vor Ort die Gegebenheiten ansahen, mussten wir feststellen, das wir viel zu spät dran waren. Die besten Parzellen waren bereits vergeben und dass, was noch zu haben war, gefiel uns nicht. Nun gut, dann eben im nächsten Jahr.
Ein paar Wochen später kam ich mit meiner Ärztin ins Gespräch auf das Thema „Acker pachten / Gemüse selbst ernten“. Und wie der Zufall es will, erfuhr ich von ihr, dass man beim Bauer Maas in Essen-Fischlaken ebenfalls Parzellen anmieten kann – kein konventioneller Anbau, nein, Bio. SUPER! Gesagt, getan!
Mein Mann besuchte im September 2016 erstmals den Mittelhammshofvon Bauer Maas zwecks Sichtung der Lage und den Gegebenheiten. Am Abend wieder zu Hause, erzählte er mir von dem netten Gespräch mit einer Pächterin, die er dort angetroffen hatte.Außerdem hatte sie ihm ein paar Möhren von ihrem Acker geschenkt, die umgehend von mir „verarbeitet“ wurden.
Das Ergebnis – richtig lecker! Und so erfolgte Ende 2016 die Anmeldung, im Februar 2017 bekamen wir weitere Infos und am 13. Mai 2017 begann unser erstes Jahr auf dem Acker. Was und wie wir geerntet haben, was alles richtig oder falsch lief, vom Unkrautwust nach dem Urlaub über „Was mache ich mit einer Schubkarre voll Gemüse“ findet ihr unter „Ackern 2017“–>.
So, damit dürfte geklärt sein – wie die Fee zum Acker kam…
schön, dass du die Ackerfee entdeckt hast. Auf meiner Seite berichte ich von meinen Erfahrungen, wie ich Gemüse mitten im Ruhrpott selbst anbaue, ernte und haltbar mache. Tipps und Rezepte findest Du hier auch.
Seit Mai 2017 bin ich Pächterin eines Mietackers im Essener Süden und im Dezember 2018 kam der Kleingarten noch hinzu. Das ist urbanes Gärtnern pur – viel Arbeit, die Spaß macht.
Außerdem sind mein Mann und ich dabei, unser Zuhause immer nachhaltiger, abfall-und plastikfrei zu machen. Das ist eine große Herausforderung. Und wir möchten die Menschen ermutigen, sich ihrer Verwendung von Plastik bewusster zu werden.
Wenn Du schon länger meine Seite verfolgst, wird dir auffallen, dass sie ein neues Design bekommen hat. Auf der Startseite hast du gleich einen Überblick über meine Webseite und die neusten Beiträge. Ich bin sehr gespannt, wie sie Dir gefällt. Seit ein paar Wochen kannst du mich auch über instagram #ackerfee_andrea erreichen (Stand: 08/22).
Jetzt bei steigenden Temperaturen im April sprießt unser Rasen wieder. Mit ihm freuen sich die unzähligen Gänseblümchen (von Februar bis November), der essbare und nützliche Löwenzahn und auch der Klee.
Je nach Bodenart sind auch Ehrenpreis, Wiesenschaukraut, Habichtskraut, Weißklee, Hahnenfuß, kleine Braunelle und Disteln bei Bienen, Schmetterlingen und anderen Insekten beliebt. Wer es bunt und eine Wildblumenwiesen haben möchte, kann zusätzlich Wiesenkräuter aussäen.
Ich muss zugeben, dass wir unseren Rasen eher kurz halten (bis auf Trocken- und Hitzeperioden), da wir gerne barfuß gehen. Und da ist noch unser Hund Archie, der nicht von einer Biene angepiekst werden soll. Dennoch wollen wir in diesem Jahr einen mähfreien Mai einführen und einen Teil unseres Rasens wachsen lassen.
Eine weitere Methode wäre das alternierende Mähen, bei der mit zeitlichem Abstand die einzelnen Rasenflächen gemäht werden. Er kann jetzt zeigen, welche Artenvielfalt in ihm schlummert. Und wir zeigen ein bisschen Mut zur Wildnis und zur Unordnung. Die tummelnden Insekten in der Blühwiese werden es uns danken. Vielleicht findest auch Du Gefallen an dieser Initiative, die ihren Ursprung in Großbritannien hat.
Urbanes Gärtnern auf dem Balkon, in Kleingärten, auf der Terrasse, in Gemeinschaftsgärten oder auf dem Mietacker liegt voll im Trend. Eigenes Gemüse beim Wachsen zu zusehen und es zu pflegen und schließlichzu ernten, macht einfach Spaß. In Essen gibt es mittlerweile eine große Anzahl von Selbsterntefeldern.
Auf meiner Webseite kannst du meine mehrjährigen Erfahrungen mit einem Mietacker über ca. 100 qm nachlesen. Der Vorteile einer Mietparzelle sind, dass zahlreiche Gemüsesorten ( ca. 20 ) bereits durch den Bauern gepflanzt sind und die Parzelle nur für eine Saison (ab Mai bis Dezember i.d.R.) angemietet werden kann. Es ist also ein Garten auf Zeit.
Hier findest du zum Beispiel den Anbauplan 2023 vom Bio-Mittelhammshof. Im Übrigen bist du für die Pflege deines schmackhaften Gemüse selbst verantwortlich. Die notwendigen Gartengeräte und das Gießwasser stellt meistens der Anbieter. Ist eine Kultur abgeerntet, kannst du deine Parzelle neu bepflanzen. Auf dem Mittelhammshof in Essen werden zwei – bis dreimal in der Saison verschiedene Jungpflanzen zum Selbstpflanzen angeboten.
Zwei Stunden solltest du mindestens pro Woche für das Gärtnern einplanen. Wer feststellt, dass ein Mietacker nichts für ihn/sie ist, kann einfach die Saison auslaufen lassen. Regeln gibt es natürlich auch bei einem Mietacker (siehe zum Beispiel die Hofordnung vom Mittelhammshof). In Essen gibt es mittlerweile verschiedene Anbieter für die Anmietung eines Mietackers.
Die Mieten gestalten sich unterschiedlich, eine kleine Parzelle kostet zwischen 180 und 259 Euro, eine große Parzelle zwischen 280 und 479 Euro. Eine kleine Parzelle reicht für Singles und Paare, eine große für Familien oder 3-5 Personen.
Stand: April 2025 (ohne Gewähr)
Lage
Infos
Bauer
Anbieter | externer Link
Margrefstr. 15 45239 Essen-Fischlaken
Mai bis Mitte Dez.
50 und 100 qm
180 und 300 €
180 Parzellen
Der Sauzahn – ein unterschätztes Werkzeug für die schonende Bodenbearbeitung
Wer gärtnert, weiß: Ein gesunder, lockerer Boden ist die Grundlage für eine ertragreiche Ernte. Doch nicht jedes Werkzeug eignet sich gleich gut, um den Boden zu lockern, ohne seine natürliche Struktur zu stören. Ein eher unscheinbares, aber sehr effektives Hilfsmittel hat sich dabei einen Namen gemacht – der Sauzahn.
Seit den 1970er-Jahren schwören Biogärtner auf dieses einfache, aber clevere Gerät. Auch ich habe ihn entdeckt – und möchte heute ein wenig über seine Vorzüge und Einsatzmöglichkeiten berichten.
🌱 Was ist ein Sauzahn?
Der Sauzahn, auch bekannt als Tiefenlüfter oder einzinkiger Grubber, dient der schonenden, tiefen Lockerung des Bodens. Im Gegensatz zu Spaten oder motorisierten Fräsen wühlt er die Erde nicht um, sondern durchlüftet sie in ihrer bestehenden Struktur. Dadurch bleibt das natürliche Gleichgewicht der Bodenorganismen erhalten.
🔍 Warum ist das wichtig?
Ein gesunder Boden lebt – von Mikroorganismen, Regenwürmern und anderen Bodenbewohnern. Viele dieser Organismen sind auf ganz bestimmte Bedingungen angewiesen: Sauerstoff, Feuchtigkeit, Temperatur. Wird der Boden zu stark umgegraben, verlieren sie ihren Lebensraum. Der Sauzahn dagegen arbeitet tiefgründig, aber bodenschonend – ein echter Gewinn für die Bodenökologie.
🛠️ Vorteile im praktischen Einsatz
In der Praxis zeigt sich: Mit dem Sauzahn lässt sich der Boden selbst zwischen eng stehenden Jungpflanzen präzise und wurzelschonend bearbeiten. Ich habe früher oft mit einem dreizinkigen Grubber oder einer Breitblatt-Hacke gearbeitet – doch gerade bei empfindlichen Pflänzchen war das zu grob. Der Sauzahn ist wendiger, zielgerichteter und insgesamt feinfühliger im Handling.
💡 Infobox: Der Sauzahn auf einen Blick
Merkmal
Beschreibung
🔧 Funktion
Tiefe, schonende Bodenlockerung
🌿 Vorteil
Erhält das Bodenleben, zerstört keine Bodenschichten
🛠️ Varianten
Mit Stiel oder als Handgerät, aus Kupfer oder Stahl
💸 Preisrahmen
ca. 20 € bis 100 €, je nach Ausführung
🌍 Ideal für
Biogärten, Hochbeete, empfindliche Böden
🧰 Mein Werkzeug-Tipp
Ich selbst habe mich für ein preisgünstiges Modell mit Wechselstiel-System entschieden – einfach, aber effektiv. Für Einsteiger, die das Gerät ausprobieren möchten, ist das eine gute Wahl. Hochwertigere Modelle, z. B. aus Kupfer, sind besonders langlebig und sollen sogar positive Auswirkungen auf das Bodenmilieu haben.
🌾 Fazit
Der Sauzahn ist ein echtes Allroundtalent für alle, die Wert auf gesunden, lebendigen Boden legen. Er verbindet Effizienz mit Achtsamkeit – und ist damit ein ideales Werkzeug für nachhaltiges Gärtnern.
Kennst du den Sauzahn schon? Oder arbeitest du mit anderen bodenschonenden Methoden? Lass uns in den Kommentaren austauschen – ich freue mich auf deine Erfahrungen!
Frühling auf dem Acker – Zeit, die Gemüsebeete vorzubereiten! Bisher haben wir dafür meist den Spaten oder unsere Motorhacke zur Hand genommen. Beides funktioniert – aber wie wir dieses Jahr feststellen durften: Es geht auch anders. Und zwar erstaunlich leicht, bodenschonend und ziemlich überzeugend!
Dieses Frühjahr haben wir zum ersten Mal die Grabegabel bzw. Broadforkausprobiert – und sind begeistert.
Die Broadfork ist ein Werkzeug mit langer Tradition und neuer Beliebtheit im regenerativen Gemüseanbau. Sie lockert den Boden tiefgründig, ohne ihn zu wenden. Das bedeutet: Das Bodenleben bleibt in seiner Schichtung erhalten, die Struktur wird verbessert, und der Boden bleibt gesund und durchlässig – perfekt für unsere Erdbeer- und Gemüsepflanzen!
Warum wir umsteigen?
Bodenschonend: Kein Umgraben, keine zerstörten Bodenhorizonte.
Schutz der Bodenorganismen: Regenwürmer, Pilzgeflechte und Mikroorganismen bleiben ungestört. Statt sie – wie beim Umgraben – durcheinanderzubringen oder gar zu verletzen, wird ihr Lebensraum sanft gelockert. So bleibt das natürliche Gleichgewicht im Boden erhalten.
Körperfreundlich & ergonomisch: Die Broadfork von Terradix liegt überraschend gut in der Hand. Durch die breite Trittfläche und die aufrechte Arbeitshaltung lässt sie sich mit dem eigenen Körpergewicht bedienen – ganz ohne sich zu verrenken. Rücken und Knie sagen Danke!
Nachhaltig: Ohne Motor, ohne Lärm, ohne Abgase.
Effektiv: Gerade auf unseren lehmigen Böden kommt sie super klar.
Der Umgang mit der Broadfork braucht ein bisschen Gefühl, aber nach kurzer Eingewöhnung geht’s leicht von der Hand. Für uns ist sie ein echtes Upgrade im Garten – und ganz im Sinne von Ackerfee: naturverbunden, bodennah und mit Liebe zum Detail.
Falls ihr auch gerade überlegt, wie ihr eure Beete vorbereitet – vielleicht ist die Broadfork auch für euch eine gute Alternative. Wir sind jedenfalls überzeugt und freuen uns, damit in die neue Saison zu starten.
Herzliche Grüße aus dem Garten
Kennst du die Broadfork schon? Oder arbeitest du mit anderen bodenschonenden Methoden? Lass uns in den Kommentaren austauschen – ich freue mich auf deine Erfahrungen!
– oder das geheime Leben nach Einbruch der Dunkelheit
Ein Kleingarten ist ja eigentlich ein Rückzugsort. Ein Fleckchen Erde, auf dem man in Ruhe seine Pflanzen pflegt, sein Gemüse hegt und vielleicht das eine oder andere Vögelchen beim Baden in der Vogeltränke beobachtet. Eigentlich.
Doch wie wir in diesem Jahr feststellen mussten, sieht die Sache in der Dunkelheit ganz anders aus. Denn wenn wir Menschen schlafen, beginnt eine ganz andere Schicht mit der Gartenarbeit – und das nicht immer zu unserer Freude.
Der Maulwurf – der Hobbygärtner im Untergrund
Es begann harmlos. Eines Morgens fanden wir unsere Wiese übersät mit kleinen Erdhügeln. Hier ein Haufen, dort ein Haufen, und als wir anfingen zu zählen, kamen wir über zwanzig Maulwurfshügel. Unser kleiner grüner Teppich hatte sich über Nacht in eine Kraterlandschaft verwandelt. Doch wir nahmen es sportlich.
„Gut, dann ist unser Boden wenigstens locker und luftig“, sagten wir uns, während wir resigniert die Schubkarre holten. Immerhin konnte die aufgeworfene Erde für unsere Hochbeete wiederverwendet werden – also hatte der Maulwurf am Ende doch noch eine sinnvolle Aufgabe erfüllt. Einen weiteren Trost gibt es: Maulwürfe bevorzugen nämlich nur guten, gesunden Boden. Das heißt, unser Garten scheint eine erstklassige Adresse für seine unterirdischen Grabungsarbeiten zu sein. Und wenn er sich schon kostenfrei bei uns einlogiert, dann soll er doch bitte wenigstens alle Schädlinge wie Schnecken, Engerlinge oder Raupen mitnehmen. Schließlich soll sich so ein Luxusaufenthalt ja auch für uns lohnen!
Das Rätsel um das verwüstete Hochbeet
Doch damit nicht genug. Wenige Nächte später erwartete uns eine noch größere Überraschung. Unsere Hochbeete – mit stolzen 80 cm Höhe – sahen aus, als wäre eine Horde Wildschweine mit einem Bagger darüber gerollt. Karotten, Salat und Zwiebeln lagen plattgetreten auf der Erde. Unser Besucher hatte ein großes Loch im Holzzaun hinterlassen. „Na, wenn das der Maulwurf war, dann hat er aber kräftig zugelegt“, murmelte meine Gartennachbarin kopfschüttelnd. Doch wer oder was konnte sich in dieser Höhe auf unser Gemüse stürzen? Ein Waschbär mit Höhenangst? Ein Kaninchen auf Stelzen? Zum Glück haben wir ja heutzutage moderne Technik. Also stellten wir eine Wildkamera auf, um dem nächtlichen Gemüseräuber auf die Spur zu kommen.
Der mysteriöse Besucher – und die große Enthüllung
Am nächsten Morgen eilten wir neugierig zur Kamera. Und siehe da – unser Dieb war überführt. Ein Dachs! Nacht für Nacht drehte er seine Runde durch unseren Garten, stöberte im Hochbeet herum und schien mit großem Interesse nach etwas Bestimmtem zu suchen. Wobei – eigentlich suchte er nicht, er buddelte. Und was er nicht fand, wurde kurzerhand zertreten. Warum unser Gemüse dabei immer unter die Räder – oder besser gesagt: unter die Tatzen – kam, bleibt sein Geheimnis. Vielleicht war er auf der Suche nach einer unterirdischen Delikatesse – saftigen Engerlingen, die seinen nächtlichen Streifzug lohnenswert machten.
Die Gärten als nächtliches Buffet
Doch unser Dachs war nicht der einzige Besucher. Ein Marder machte neugierig seine Runde, schlängelte sich durch die Zäune und beschnupperte alles, was nicht niet- und nagelfest war. Auch eine Katze tauchte regelmäßig auf – ob auf der Jagd oder einfach nur, um sich gemütlich im Beet auszustrecken, blieb unklar.
Und dann war da noch die Geschichte mit den Rehen in den 90ern. Damals wurde den Pächtern erlaubt, ihre Zäune auf 1,60 Meter zu erhöhen, weil sich die Tiere scheinbar für Stammgäste hielten. Manch einer kam morgens in seinen Garten und fand, dass der Salat über Nacht auf mysteriöse Weise verschwunden oder angefressen war – die Rehe hatten sich einfach selbst bedient.
Die Kröte Ute
Aber nicht nur an Land, auch in unserer Regentonne tummelte sich ein unerwarteter Besucher. Eines Morgens entdeckten wir eine plumpe Kröte, die es sich in dem eingelassenen Regenwasserreservoir gemütlich gemacht hatte. Ob sie dort schwimmen wollte, Abkühlung suchte oder sich einfach als Königin des Fasses fühlte, konnten wir nicht genau sagen.Jedenfalls schien sie kein Interesse daran zu haben, ihren neu entdeckten Wellnessbereich zu verlassen. Sie hockte dick und zufrieden auf der Wasseroberfläche, als hätte sie das große Los gezogen. Mit einem unbeeindruckten Blick ließ sie uns wissen: „Dieser Pool gehört jetzt mir.“
Wir überlegten kurz, ob wir sie heraussetzen sollten – entschieden uns aber dagegen. Schließlich schien sie sich dort so wohlzufühlen, dass wir ihr ihren Platz nicht streitig machen wollten. Vielleicht hätten wir ihr noch ein paar Seerosenblätter besorgen sollen, damit das Ambiente perfekt wäre.
Die Schnecken – kleine Gourmets mit großem Appetit
Ah, fast hätten wir sie vergessen – die Schnecken! Während Dachs und Marder zumindest noch ein paar Pflanzen unversehrt ließen, war das bei diesen glitschigen Feinschmeckern nicht der Fall. Eines Morgens betraten wir den Garten und mussten feststellen: Unser liebevoll neu bepflanzter Kräutergarten war kahl gefressen – über Nacht! Die Schnecken hatten ganze Arbeit geleistet und sich an Petersilie, Basilikum, Oregano, Sauerampfer, Thymian, Salbei und Minze gütlich getan. Alles weg. Kein einziges Blättchen war übrig.
Ich stand da, den leeren Kräuterbereich betrachtend, und verspürte nur noch eines: pure Resignation. Ein halbes Jahr hatten wir geplant, gepflanzt, gegossen – und in nur einer Nacht hatten diese gefräßigen Biester das Werk zunichtegemacht. Aber gut, wer einmal im Garten arbeitet, lernt: Jede Niederlage ist nur ein Ansporn für das nächste Jahr. Also werde ich mich nicht entmutigen lassen. 2025 wird ein neues Kräuterjahr – mit oder ohne Schnecken. Mal sehen, wer diesmal gewinnt.
Ein Garten für alle – ob mit oder ohne Einladung
Dass sich unsere tierischen Nachbarn sowohl bei uns fühlen, ist eigentlich kein Wunder. Unsere Gartenanlage grenzt direkt an ein Landschaftsschutzgebiet und einen Wald – und wir Menschen scheinen hier ein ziemlich gutes Buffet aufgebaut zu haben. Obwohl wir manchmal fluchen, wenn der Garten nach einer Nacht aussieht wie ein Schlachtfeld, nehmen wir es mit Humor. Schließlich zeigt es uns, dass unser kleines Stückchen Grün lebendig ist – und dass wir nicht die Einzigen sind, die die Natur zu schätzen wissen.
Und wer weiß, vielleicht bauen wir ja irgendwann einen offiziellen Eingang für unsere tierischen Besucher. Dann können sie ihre Gartenrundgänge wenigstens ohne Zerstörung durchführen. Bis dahin gilt: Wir pflanzen – und die Tiere gestalten um.
aus: Gärten für Generationen | 1934 bis 2024 | Chronik, Geschichten , Anekdoten, Illustrationen| KGV Essen-Haarzopf e.V. | verfasst von Klaus Holz alias Mann von ackerfee
Wir haben Fehler gemacht, ausprobiert, Neues dazu gelernt und uns auch in Geduld geübt. Um dir den Einstieg zu erleichtern, hier einige Tipps für das Ackern und das Gärtnern.
Als Neuling denkt man oft, das Acker-/Gärtnerleben besteht nur aus Gießen und Jäten. Viele Pflanzen brauchen gar nicht soviel Wasser (z.B. Kartoffeln,Zwiebeln). Vermeide oberflächiges Gießen. Die Pflanzen lieben es, wie wir gemütlich und bilden dann nur oberflächlich Wurzeln aus. Sie sollen aber selbst nach Wasser suchen.
Beim gelegentlichen kräftigen Gießen (ein- bis zweimal die Woche) – falls kein Regen in Sicht ist – bilden sich stabilere Pflanzen mit langen und starken Wurzeln. Die Salatwurzeln gehen zum Beispiel bis 60 cm, Kohl sogar bis 80 cm in die Tiefe. Die günstigste Zeit zum Gießen ist morgens. Stecklinge und Jungpflanzen brauchen nach der Anpflanzung Wasser, falls kein Regen in Sicht ist.
Unser Bauer Maas empfiehlt, die Aussaat besser nicht zu gießen, da womöglich der Samen keimt und anschließend vertrocknet. Dieses Risiko lässt sich beim Abwarten auf natürlichen Niederschlag verringern. Keimlinge sollten mit der Gießtülle (Gießaufsatz) und schon erwachsene Pflanzen ohne Tülle direkt an der Pflanze gegossen werden. Es ist auch sinnvoll, einen kleinen Gießwall um die Pflanze zu bilden, damit das Wasser nicht gleich abfließt.
Am Mittelhammshof sind die Wege zur Wasserstelle manchmal recht lang. Als erzieherische Maßnahme nimmt der Bauer 10 Cent pro Kanne. Da solltest Du doch sorgsam mit der Bewässerung umgehen. Ich schaue übrigens regelmäßig in die Wetterprognose. Wenn sich abends Regen ankündigt, brauche ich tagsüber nicht zu gießen. Oder mache doch einfach die Kratzprobe: Schaufel ein paar Zentimeter Erde vom Boden weg, ob du überhaupt wässern mußt.
Oh ja, am Anfang konnte ich den frisch gekeimten Gemüsesprössling nicht richtig vom Beikraut (Unkraut) unterscheiden, so dass ich beim Jäten so manche Gemüsepflanze auf den Misthaufen geworfen habe. Also jäte nicht zu früh. Das Gemüse ist ja in einer Reihe gepflanzt, so dass du bald die Ausreißer erkennen wirst.
Warte aber auch nicht zu lange, denn dann wird es schwieriger mit dem Jäten. Es geht leichter, wenn du nach dem Regen jätest. Im ersten Ackerjahr haben wir das Beikraut mit unzähligen Schubkarren zum Misthaufen des Bauern gebracht.
Dann haben wir das Mulchen entdeckt. Mit Mulchen ist eine Bodenbedeckung aus natürlichen, leicht verrottbaren, organischen Materialien gemeint (mittelhochdeutsch mul ‚zerfallende Erde‘), Mulchen bedeutet letztendlich aber auch weniger gießen, hacken und jäten. Es schützt den Boden vor Wind und Regen, es hält den Boden länger feucht und verhindert unerwünschte Beikräuter.
Vor dem Mulchen solltest du den Boden gründlich hacken, damit das Wasser leichter in tiefere Schichten eindringen kann. Die Mulchschicht sollte 5-10 cm betragen. Bakterien und Regenwürmer profitieren von der Verrottung des Mulchmaterials. Und du brauchst weniger Gießkannen schleppen und kannst deine Zeit mit anderen Dingen verbringen. Es kann aber auch sein, dass Schnecken ein neues Paradies für sich entdecken. Einfach mal ausprobieren – auch wenn es optisch nicht perfekt aussieht… es hilft wirklich.
Wasser dringt schwer durch einen harten und trockenen Boden. Damit das Wasser optimal in den Boden gelangt und für eine ertragreiche Ernte ist eine Bodenlockerung notwendig. Vorher ist natürlich das Beikraut zu jäten.
Es gibt verschiedenen Geräte für das Hacken des Bodens. Der dreizinkige Grubber und die Breitblatt-Hacke sind nicht so wendig, um die Jungpflanzen geführt zu werden. Die sollen schließlich stehen bleiben. Ich habe ein altes Gartengerät für mich neu entdeckt: den Sauzahn. Mit dem Sauzahn kann man den Ackerboden spatentief lockern, ohne das Gefüge der Bodenorganismen zu verändern oder gar zu zerstören.
Pflanzen brauchen Platz. Der Wunsch nach einem großen Ernteertrag ist verständlich. Auch schnell einmal zu viel gekaufte Jungpflanzen mit in die Reihe setzen wollen. In der ersten Zeit habe ich die Pflanzen zu eng gesetzt, so dass sie sich gegenseitig blockiert haben. Halte also den empfohlenen Pflanzabstand auf der Saatguttüte ein. Überlege, wie groß die Jungpflanze erntereif sein wird, damit du den genügenden Abstand einhältst.
Leider gibt es auch ein paar Plagegeister beim Ackern. Dazu zählt der Kartoffelkäfer, der erhebliche Schäden herbei führen kann. In 2017 hatten wir rund 80 kg Kartoffeln auf unserer großen Parzelle eingefahren. Das war ein tolles Ernteergebnis. Der Kartoffelkäfer hatte sich nicht blicken lassen. Aber in den Folgejahren fielen die Käfer in Massen über die Kartoffeln her. Im Nu sind Pflanzen kahlgefressen. Wir haben Glück in 2021. Aufgrund des kühlen Mai tritt der Kartoffelkäfer später auf. Nach Angaben des Bauern Maas im Gemüseinfo 1/2021 haben sich die Kartoffelstauden so gut entwickelt, dass eine Kartoffelbekämpfung durch Absammeln der Gelege zum jetzigen Zeitpunkt (30. Juni) nicht mehr ertragsentscheidend ist. Ab ca. 8. Juli können die am weitest entwickelten Staudenfür den kurzfristigen Bedarf ausgegabelt werden. Lagerfähig sind nur festschalige Kartoffeln, die erst nach 3 Wochen nach dem Absterben des Laubes ausgegraben werden.
Den Käfer bekämpfen – mit natürlichen Mitteln (Bio-Anbau verbietet chemische Mittel !!!), um eine explosionsartige Verbreitung zu verhindern ? Wir haben Urgesteinsmehl auf die Pflanzen gestreut, um sie zu stärken. Wir haben eine Minz-Brühe (Pfefferminztee kochen) zubereitet und sie über die Pflanzen ausgegossen. Es gibt darüber hinaus Empfehlungen mit einer Meerrettich-Jauche oder mit getrocknetem Kaffeesatz. Wir waren mit dem Pfefferminz-Tee-Ergebnis nicht so richtig zufrieden gestellt (pro Wochenende 12 Liter kochen und zum Acker bringen, war auch eine elende Schlepperei). Als effiziente Methode hat sich das regelmäßige Einsammeln der Käfer und der Blätter mit den Larven in einem verschließbaren Behälter herausgestellt. Die Ernte haben wir den Hühner auf dem Bauernhof zur Verfügung gestellt. Die Hühner waren sehr begeistert.
Ach ja… und Tomatenpflanzen mag der Kartoffelkäfer auch. Nicht ärgern, so ist die Natur halt. Ja, es gibt vieles zu beachten. Aber Erfahrung und Fehler machen klug. Wichtig ist, dass du entspannt bleibst und Spaß bei der Acker- und Gartenarbeit hast.
Ich wünsche dir ein gutes Händchen und eine tolle Ernte.
Mein Mann und ich lieben Bärlauch, als Pesto verarbeitet ist es eine Delikatesse. Neben Pesto gibt es noch viele andere schmackhafte Rezepte mit der Hauptzutat Bärlauch wie Bärlauch-Suppe, Bärlauch-Pfannkuchen mit Kräuterquark, Bärlauch-Ravioli, Bärlauch-Butter, Bärlauch-Salz, Rucola-Kartoffel-Küchlein mit Bärlauchsahne, Schupfnudeln mit Bärlauch, eingelegte Bärläuch-Knospen, Spargel mit Bärlauchpüree und Austernpilzen, Bärlauch-Bruschetta und Bärlauch-Canneloni u.a. Guten Appetit !
Und das nicht nur im Frühling. Ich fertige seit Jahren im April mindestens ein Kilo Bärlauch zu Pesto, denn frischen Bärlauch gibt es nur im Frühling.
Auf dem Wochenmarkt in Essen-Rüttenscheid haben wir jedes Jahr Ende März/Anfang April ein Kilo Bärlauch zum stolzen Preis von ca. 20 – 30 Euro pro Kilo gekauft. Als wir unseren ersten Frühling im Garten 2019 erlebten, baute sich im März und April langsam ein großer Teppich mit grünen Pflanzen um unseren alten Apfelbaum auf.
Bärlauch oder Maiglöckchen ?
Ihr könnt Euch vorstellen, wie glücklich ich war, als ich festgestellt habe, dass Bärlauch in meinem Garten wächst. Den Bärlauch bitte nicht mit seinem giftigen Doppelgänger Maiglöckchen verwechseln (gerade bei jungen Blättern).
Wie ich das festgestellt habe? Einfach Gummihandschuhe anziehen (sollten es Maiglöckchen sein – der Saft der gepflückten Pflanze ist hochgiftig), einige Blatter zwischen den Fingern zerreiben. Steigt dir ein Knoblauchduft entgegen, so kannst du davon ausgehen, es ist Bärlauch. Übrigens gibt es keinen unangenehmen Mund- und Körpergeruch wie beim Knoblauch.
Bärlauch ist im Frühling auch in unseren Wäldern zu finden. Aber Vorsicht beim Sammeln im Wald. Hast du schon oft und fleißig Bärlauch gesammelt, dann kennst Du seine Merkmale. Beim Bärlauch wächst jedes Blatt mit seinem Stiel direkt aus dem Boden. Die Blätter sind 20 bis 30 cm lang. Maiglöckchen besitzen keinen Stiel und wachsen paarweise am Stängel. Ein weiteres Unterscheidungsmerkmal für Bärlauch ist die matte Unterseite des Blattes. Maiglöckchen sind an der Unterseite glänzend. Bärlauch blüht etwa zwei Monate früher als das Maiglöckchen. Bärlauch hat filigrane sternen-förmige Blüten.
Bärlauch im April vor der Blüte und im Erntemodus
Bärlauch mag Sonne nicht
Auch in diesem Jahr zeigten sich bereits Mitte März die ersten zarten Blätter. Bärlauch wächst bei uns im Halbschatten unter einem Obstbaum. Direkte Sonne mag die Pflanze nicht. Sie mag es feucht und nährstoffreich. Die Pflanze breitet sich schnell (unterirdisch, sie ist ein Rhizomengewächs (ähnlich wie Rasen), so dass wir überlegen eine sogenannte Rhizomsperre auszulegen. Man sollte immer vor der Blüte und nur in kleinere Mengen pflücken, um den Bestand zu schonen. Blätter der blühenden Pflanzen verlieren schnell ihr Aroma. Die Blüten sind essbar und eignen sich gut zum Garnieren von Salaten.
Eine besondere Pflege ist nicht nötig. Im Herbst haben wir das Beet mit Laub gemulcht, um den Humusgehalt des Bodens zu erhöhen.
Stärkt euch wie die Bären
Warum heißt die Pflanze Bärlauch, haben wir uns gefragt. Die Recherche ergab, dass bereits die Germanen und Kelten die heilende Wirkung dieses Krauts kannten. Sie gaben ihm auch seinen Namen. Bären sollen nach dem Winterschlaf zuerst nach den saftigen Blättern des Gesundheitskrauts gesucht haben, um nach dem Winterschlaf die dringend benötigten Nährstoffe zu bekommen. Also… esst im Frühling viel Bärlauch und stärkt Euch wie die Bären.
Wer nicht selbst im Wald sammeln möchte oder eigenen Garten verfügt, kann in gut sortierten Gartencentern Bärlauch im Topf erwerben, um diese auf dem Balkon zu kultivieren. Diese stehen in der Regel nur kurzfristig zur Verfügung und sind schnell verkauft.
Da wir reichlich Bärlauch haben, haben wir Stücke aus dem Bärlauchteppich herausgestochen. Die beste Zeit ist nach der Blüte. Der geteilte Bärlauch kann dann an einer geeigneten Stelle angepflanzt werden. Freunde haben gute Erfahrungen damit gemacht.
Bärlauch verarbeiten
Die Saison von Bärlauch ist kurz, aber es gibt zahlreiche Möglichkeiten Bärlauch haltbar zu machen. Das Bärlauch-Pesto zum Beispiel ist ideal für die bärlauchfreie Zeit, um meine Gerichte zu verfeinern. In Gläsern eingefroren hält es sich bei uns bis zur nächsten Bärlauch-Saison, wenn es vorher nicht aufgegessen wurde. Frischen Bärlauch sollte man möglichst sofort verbrauchen
Er hält gekühlt nur etwa ein bis zwei Tage
Bärlauch lässt sich auch in Gefrierbeutel einfrieren.
Größere Mengen lassen sich klein geschnitten im Backofen trocken und sind ein einem Glas ca. 1 Jahr haltbar (nach unserer Erfahrung)
Gerichte mit Spinat oder Mangold lassen sich mit Bärlauch lecker veredeln.
Bärlauch ist gesund
Das Frühlingskraut ist auch gesund. Es enthält viel Vitamin C, Eisen, Kalzium und Magnesium. Als Heilkraut ist es wirksam bei Verdauungsstörungen, Erkältung, Bronchitis, Cholesterin und Bluthochdruck.
Steckbrief Bärlauch
Botanischer Name Allium ursinum (Kelten „Herba salitaris“)
Pflanzenfamilie Lauchgewächse
Blütezeit April bis Mai
Erntezeit März bis Juni
Standort schattig bis halbschattig, nährstoffreich und feucht
Verwendung bei Erkältung, Verdauungsstörungen, Bluthochdruck, Bluthochdruck
Verwendung bei Saucen, Suppen, Salate, Pesto,Kartoffelgerichte, Pasta, Fisch, Fleisch
Im Oktober hat mich mein Mann mit einem großen vorbereiteten Pilzbrut-Set überrascht, um zu Hause eigene Pilze unkompliziert zu züchten. Jetzt haben wir eine weitere Brut mit Steinchampignons angesetzt. Beim ersten Mal war der Ertrag sehr gut, mal schauen wieviel Champignons wir diesmal ernten könnten.
Theoretisch ist ganzjährig eine Anzucht möglich, aber gerade in den Wintermonaten, wenn im Garten wenig zu tun ist, habe ich mich gefreut, wieder zu pflanzen und zu ernten. Für die Hauszucht eignen sich zum Beispiel Steinchampions. Es gibt viele andere aromatische Speisepilze wie Austernpilze und Shiitake, die sich für die Zucht zu Hause eignen. Steinchampignons sind im Vergleich zu den weißen Champignons dunkler in der Farbe und kräftiger im Geschmack
aktuelle Brut
Wir haben es ausprobiert und uns auf frische Pilze für einige Wochen gefreut. Die schriftliche Anleitung und auch ein Videofilm erklären detailliert die einzelnen Schritt bis zur Ernte.
Die ersten Früchte konnten wir bereits nach 3 Wochen sehen. Als wir dann mal 3 Tage nicht nach der Brut geschaut haben, lachten uns neben kleinen zwei riesige Champignons entgegen. Wir haben den Pilzen quasi beim Wachstum zu geschaut. Der erste Pilz brachte gleich 580 Gramm auf die Waage (da reicht 1 Pilz für 3 Personen, geschmort als Beilage). In der ersten Zuchtphase haben wir 2,4 Kilogramm an schmackhaften Pilzen geerntet.
zweite Züchtung
Pasta funghinese mit einem Topic von Walnüssen
Wir sind uns nicht sicher gewesen, ob eine zweite Zucht mit der gleichen Brut klappt. Aber nach 2 Wochen sind weitere Champions aus Erde gewachsen, so dass wir insgesamt 3 kg selbst gezüchtete Steinchampions geerntet haben.
Pilze sind gute Nährstofflieferanten und versorgen dich mit Vitaminen, Mineralstoffen, Spurenelementen und haben ein unverwechselbares Aroma.
Übrigens sind Pilze kein Gemüse. Sie gehören weder zu den Pflanzen noch zu den Tieren.
Von den Pilzen haben wir uns köstliche Mahlzeiten zubereitet. Neben einem Eieromelette mit Pilzen auf Ciabatta-Brot gab es Pasta funghinese mit Möhre, Lauchzwiebeln, Schalotte, Knoblauch und Tomaten.
Unten siehst Du meine Kollektion der eingemachten Produkte aus den vergangenen Jahren. Wenn ich mir die Regale mit dem Eingemachten ansehe, kann ich nur sagen: wunderbar, lecker und schon gut auf dem Weg zur Selbstversorgerin.
Seit 5 Jahren haben wir den Palmkohl für uns entdeckt, den eleganten Bruder des Grünkohls. Er ist auch als Schwarzkohl oder im Englischen als Kale bekannt. Ich habe ihn bei Jamie Oliver das erste Mal gesehen.
Dieses in Vergessenheit geratene Herbst- und Wintergemüse – aus Italien stammend – wird gerade bei uns immer beliebter, da es ein richtiges regionales Superfood ist. Palmkohl ist reich an Eisen, Vitaminen C und B, Calcium, Carotinen, Mineral- und Ballaststoffen (Antioxidantien).Er lässt sich zudem leicht anbauen, seine Blätter schmecken milder und feiner als der intensive Grünkohl und er sieht mit seinen dunkelgrünen bis blaugrünen Palmwedeln noch ansehnlich aus, die zwischen 70 und 200 Zentimeter hoch werden. Er ist weniger kälte- und frostresistent und braucht nicht wie beim Grünkohl Frosteinwirkung.
Schwarzkohl kann Frost vertragen
In unserem Hochbeet ist der Kohl aufgrund seines eleganten Wuchses ein richtiger Hingucker. Übrigens solltest du den Schwarzkohl nicht mit anderen starkzehrenden Kohlarten gleichzeitig anbauen. Hingegen sind Salate, Sellerie oder Mangold gute Nachbarn.
Palmkohl kannten schon die alten Römer, so dass diese Kohlart traditionell in der Toskana angebaut und mit deftigen Rezepten (z.B. Gemüsesuppe „Ribollita“) verarbeitet wird. In der portugiesischen Küche heißt die Kohlsuppe caldo verde.
Du kannst Saatgut kaufen oder schon vorgezogene Jungpflanzen kaufen.
Wir haben erstmals Saatgut in Vancouver entdeckt und seit 2 Jahren gibt es auch Jungpflanzen beim Bauern Maas zu kaufen. Gartencenter, Gärtnereien oder auch das Internet bieten ebenfalls Saatgut an.
Bei der Aussaat im Beet haben wir die Eisheiligen Mitte Mai abgewartet, um im Sommer fleißig zu ernten. Die zweite Aussaat sollte bis spätestens Ende Juli erfolgen, damit Dir auch im Winter der leckere Kohl zur Verfügung steht.
Bei vielen Sorten kannst du bereits 60 Tage nach der Aussaat ernten. Fast das ganze Jahr über kannst du Palmkohl ernten, während bei Grünkohl nur von November bis Januar Erntezeit ist.
Schwarzkohl liebt nährstoffreichen und tiefgründigen Boden und mag es halbschattig bis sonnig, windgeschützt und will regelmäßig gewässert werden. Pflücke die jungen und noch weichen Blättern einzeln von unten nach oben ab
Bei der Verwertung werden die Blätter kleingeschnitten und das zähe Mittelgerippe herausgeschnitten, da es sehr holzig ist (in Italien wurden vom 18. Bis ins 20. Jahrhundert Spazierstöcke aus den Stämmen des Palmkohls gemacht).
Wenn du Blätter mit den Fingern massierst, werden sie weich und sind dann noch bekömmlicher. Der Kohl schmeckt roh in Salaten und Smoothies oder gekocht in deftigen Eintöpfen und Pasta-Gerichten. Gedünstet oder gebraten mit Pilzen ist er ebenfalls sehr schmackhaft. Er passt aber auch zu (Brat-) Kartoffeln oder Risotto. Im Gegensatz zum Wirsing, der sich lieber mit Butter verbindet, passt zum Palmkohl ein fruchtiges Olivenöl.
Für die Vorratshaltung werden wir den Kohl auch einfrieren. Die gewaschenen Blätter werden dazu in feine Streifen geschnitten, blanchiert und eiskalt abgeschreckt. Anschließend nach dem Abkühlen wird der Kohl in Folienbeutel verpackt und eingefroren.
Kürzlich erzählte meine Gartennachbarin Doris ganz betrübt, dass sie in diesem Sommer keine einzige Zucchinifrucht ernten konnte, obwohl es jede Menge an Blüten gab. Das kann natürlich vorkommen. Ich tröstete sie und gab ihr den Tipp, die Blüten doch einmal als Vorspeise oder Nachspeise zu servieren. Kürbisblüten eignen sich übrigens ebenso für die Zubereitung in der Küche. Die gelben Blüten sehen wunderbar aus und sind im Geschmack neutral und ein wenig bitter. Im Internet findest du Dutzende Rezepte mit Zucchini- oder Kürbisblüten.
Es werden gerne die männlichen Blüten für Gerichte genommen, da sie nämlich keine Früchte ausbilden. Die Blüten können zum Beispiel mit verschiedenen Massen (Hackfleisch, vegetarisch oder vegan) gefüllt und gedünstet werden. Oder in eine Ausbackteig getunkt und dann ausgebacken werden.
Hier ist mein Lieblingsrezept für 2 Personen
aus 3 EL Mehl, 1 Ei, einer Prise Salz und etwas Milch einen zähflüssigen Teig herstellen. Diesen 10 min ruhen lassen.
8 Blüten bitte nicht waschen, nur mit einem feinen Pinsel den (eventuell vorhandenen) Schmutz entfernen. Blütenstempel aus dem Inneren der Blüte entfernen (der wird nicht mitgegessen).
200g Erdbeeren mit etwas Zucker pürieren.
8-10 EL Rapsöl in eine Pfanne geben und erhitzen. Die Blüten durch den Teig ziehen, kurz abtropfen lassen und in der Pfanne ca. 3-4 Minuten ausbacken.
2-3 EL Erbeerpüree auf den Teller geben, je 4 Blüten auf dem Teller im Püree anrichten, leicht mit Puderzucker bestreuen – Fertig !!!
Im Frühjahr 2024 können wir uns über zuwenig Regen nicht beschweren. Dennoch lohnt es sich Gedanken über eine umweltschonende und effiziente Gartenbewässerung für das laufende Gartenjahr und die kommenden Jahre zu machen. Bei der Übernahme des Kleingartens im Dezember 2018 waren wir erst einmal beschäftigt, den schon gut strukturierten Garten nach unseren eigenen Vorstellungen zu gestalten. Die Büsche, die mit den Apfelbäumen um den Platz konkurrierten, haben wir herausgenommen, um mehr Fläche für die Selbstversorgung zu erhalten. Die ovale Insel im Garten beherbergt nun 4 Hochbeete mit 4,6 qm. Vorher gab es hier einen Wasserteich.
Hochbeete sind durstig
Nach den drei trockenen Jahren 2018 bis 2020 machten wir die Erfahrung, dass neben den zahlreichen Vorteilen eines Hochbeetes ein Nachteil zu beklagen ist. Die Erde in unseren Hochbeeten trocknete schneller aus als in unseren ebenerdigen Beeten. Das Wasser verdunstet schneller, auch weil das Innenleben bis zu 5 Grad wärmer ist als bei den übrigen Beeten. Im Frühjahr und Herbst ist dieser Umstand sicherlich ein großer Vorteil. Zum Glück haben wir neben den Hochbeeten eine Leitungswasserstelle vorgefunden.
Regenwasser ist gut
Der Vorpächter nutzte das Regenwasser, das vom Laubendach direkt in eine eingegrabene (!) Regentonne (120 l) floss. Hier konnten wir mit einer Gießkanne das Wasser abschöpfen und unsere Hochbeete u.a. bewässern. Später haben wir uns eine Regentonnenpumpe zugelegt, um nicht mehr die vielen vollen Gießkannen hin und her zu schleppen. Schließlich schenkte uns ein Nachbar einen sogenannten IBC-Wassercontainer mit 800 Liter Regenwasser, den wir am Geräteschuppen hinstellten. Bei einem trockenen Sommer reicht aber selbst diese Menge Wasser für die Bewässerung unseres Gartens nicht aus, so dass sich auch unsere Regensammelstellen nicht wieder füllten. Der Wasserschlauch musste dann wieder herhalten. Das Gießen mit Leitungswasser kann da zu einer teuren Angelegenheit werden. Der Wasserverbrauch lässt gleich auch die Abwassergebühren ansteigen. Die Stadt Essen hat bereits für 2022 angekündigt, die Schmutzwasser-gebühr und die Gebühr für das Niederschlagswasser um mehr als 5 Prozent zu erhöhen.
Die Konkurrenz um die Ressource Wasser wird in den nächsten Jahren (weltweit) zunehmen. Manche Region in Deutschland hatte Probleme mit der Bereitstellung von Trinkwasser und einige Kommunen richten sogar Sparappelle an die Bevölkerung. Die Bewässerung von Gärten sei einzustellen, es sollen keine Pools mehr aufgefüllt werden. Ebenfalls sollten die Bürgerinnen und Bürger ihre Stadtbäume regelmäßig gießen, um sie vor dem Austrocknen zu bewahren.
Wir finden, es gibt genug Gründe, sich einmal über das Wassersparen im Garten Gedanken zu machen. Der Garten ist im Winterschlaf, es ist weniger zu tun, so kannst du Zeit darauf verwenden, für das nächste Frühjahr zu überlegen, wie du Wasser sparend und effizient im Garten einsetzen kannst. Wir haben im letzten Jahr aufgrund des Durstes unserer Hochbeete eine automatische Bewässerungsanlage installiert. Die Anlage haben wir mittlerweile auf unsere Gemüsebeete erweitert. Du kannst aber schon mit klassischen Methoden sparsam und wirksam wässern. Einige Beispiele haben wir hier zusammengefasst.
Richtig gießen
Sorge dafür, dass möglichst wenig Wasser direkt verdunstet. Vermeide also oberflächiges Gießen. Bringe das Wasser so dicht wie möglich an den Boden heran. Am besten ist es in den Morgenstunden zu gießen. Abends freuen sich nur die Schnecken. Pflanzen solltest du nicht mit der Brause wässern, sondern zielgenau den Wurzelbereich beglücken, es sei denn, du hast gerade Keimlinge gesetzt.
Nicht jeden Tag ein bisschen gießen, dann aber gründlich, um die Pflanzen zu erziehen, in tiefere Erdschichten nach Nahrung und Wasser zu suchen. Die Erde sollte schon etwas angetrocknet sein. Sie sollen gefälligst selbst nach Wasser suchen. Dadurch werden die Pflanzen auch widerstandsfähiger. Sprenger und Kreiselregner lassen durch die Feinzerstäubung mehr Wasser verdunsten. Auch bleibt das kostbare Nasse an den Blättern hängen. Es ist auch sinnvoll, einen Gießwall um die Pflanze zu bilden, damit das Wasser nicht gleich abfließt.
Für Kübelpflanzen solltest du am besten glasierte Tontöpfe benutzen, um die Verdunstung über den Topf zu vermeiden. Das Einmischen von Blähton verlängert die Bewässerung.
Wetterprognose hilft
Als Freizeitgärtnerin und Freizeitgärtner stellten wir schnell fest, dass ein Blick auf die aktuelle Wettersituation und Wetterprognose zu einem erfolgreichen und umweltschonenden Gärtnern dazu gehört. Warum soll ich tagsüber die Beete oder den Rasen wässern, wenn es am Abend regnen soll? Der Blick spart Wasser, Geld und Zeit. Alle gärtnerischen Tätigkeiten sind direkt abhängig von der Temperatur, dem Licht, Niederschlag und Wind. Stürme, Starkregen, Hitze und Dürre werden durch den Klimawandel häufiger, so dass es ratsam ist, auf das „Gartenwetter“ zu schauen.
So bietet der Deutsche Wetterdienst gemeinsam mit der Deutschen Gartenbaugesellschaft 1822 e.V. in der Rubrik „Freizeitgärtner“ ein breites Informationsangebot rund um das Thema Gartenwetter an. Es sind neben der Wettervorhersage für die einzelnen Bundesländer Gartentipps und -informationen für einzelne Orte zu den Themen „Bewässerung“, „Aussaat-“ sowie „Rasenschnittbedingungen“, „Bienenflug“ und „Frostgefährdung“ für den aktuellen Tag und die kommenden 3 Tage zu finden. Für das Gelingen eines Grillabends oder ein unnötiges Gießen der Pflanzen, ist eine Regenradar-App sehr sinnvoll. Wir haben gute Erfahrungen mit wetteronline.de und kachelmannwetter.com gemacht (beide kostenlos).
Regenwasser nutzen
Es bieten sich mehrere Arten von Sammelbehälter an (Regentonne, IBC-Container, Zisternen), um das kostenlose und hochwertige Regenwasser zu nutzen. Regenwasser ist aufgrund seines pH-Wertes ( Ø 4,2) und der Kalkarmut besser als das bekömmlichere Gießwasser. Abgestandenes Regenwasser entspricht der Lufttemperatur im Gegensatz zum kalten Wasser aus dem Hahn. Das Trinkwasser der Stadt Essen wird übrigens als weich (7,2 °dH) im Gegensatz zu anderen Regionen eingestuft.
Rasen nicht zu oft gießen
Wenn auch in Trockenphasen der Rasen saftig grün bleiben soll, braucht dieser sehr viel Wasser. Saatgutmischungen wie RSM 2.2.2. können auch in trockenen Lagen gut bestehen. Rasendünger mit ausreichend hohen Kaliumgehalt verbessert den Wasserhaushalt des Rasens.
Wer aber gelbe und trockene Abschnitte im Rasen im Hochsommer verkraftet, kann auf den nächsten Regen warten. Der Rasen treibt wieder aus. Übrigens können Rasenpflanzen nicht austrocken oder verbrennen. Sie legen nur eine Wachstumspause ein. Ein kurz geschnittener Rasen braucht auch mehr Wasser. Falls doch einmal der Rasen gelb aussieht, kannst du die beschädigte Rasenfläche mit Hilfe einer sogenannten Grabgabel kleine Löcher in den Boden bohren, in die das Wasser direkt laufen kann.
Eine Mindesthöhe von 5 cm solltest du nicht unterschreiten. Grashalme können sich gegenseitig Schatten spenden. Häufig gemähter Rasen trocknet nur schneller aus und muss öfter beregnet werden. Kleinere Rasenflächen bewässerst du am wirksamsten manuell mit einer Brause.
Eigenen Kompost herstellen
Wir hatten das Glück bei der Übernahme des Gartens zwei Thermo-komposter zu übernehmen, die wir auch von Anfang an mit Resten aus der Gartenarbeit und mit Küchenabfällen bestückten. Damit konnten wir auf Torf und andere Zusatzstoffe gut verzichten.
Bodenlebewesen bauen den gespeicherten Kohlendioxid ab und speichern ihn. Das Produkt ist ein optimaler Dünger für unsere Pflanzen und hilft dabei, den Boden zu verbessern. Humus speichert Wasser, gibt es langsam wieder an die Pflanzen ab und beinhaltet wertvolle Nährstoffe. Du musst somit weniger gießen. Wenn du Erde zukaufst, solltest du auf torffreie Blumenerde achten.
Nur oberflächliche Bodenbearbeitung
Den Boden solltest du nur äußerst selten umgraben. Wasser dringt schwer durch einen harten und trockenen Boden. Wir lockern den Boden spatentief meistens mit dem sogenannten Sauzahn auf, ohne das Gefüge der Bodenorganismen zu verändern oder gar zu zerstören.
Die meisten Organismen können nur in einer bestimmten Bodentiefe leben. Einige brauchen mehr Sauerstoff, die anderen benötigen eine gleichmäßige Bodenfeuchte oder können mit Temperaturschwankungen nicht zurechtkommen. Der Boden kann mehr Wasser aufnehmen und die Verdunstung ist geringer.
Mulchen – gut bedeckter Boden hilft sparen
Je mehr du offene Erde sehen kannst, desto mehr verdunstet Wasser. Der Einsatz von Bodendecker schützt vor Austrocknung und Beikraut. Außerdem halten Mulch, Humus, Stallmist, Hornmehl, Grasschnitt und Holzhäcksel die Feuchtigkeit länger im Boden. So wird die Erwärmung und Verdunstung durch direkte Sonneneinstrahlung um bis zu 75 Prozent reduziert.
Bewässerungsmulden
Setzt du neue Pflanzen und Bäume im Garten ein, so belasse eine Mulde über den Wurzelballen. So kannst sich das Gießwasser perfekt sammeln und direkt über dem Wurzelwerk versickern.
Xeriscaping – wassersparende Gartenplanung
Die obigen Tipps wie Verbesserung des Bodens, die richtige Bewässerungstechnik und die Nutzung des Regenwasser gehören zur Gestaltungspraxis „Xeriscaping“. Als Xeriscaping („xerós“ = griechisch für „trocken“, „scaping“ von englisch „landscaping“ = Landschaftsgestaltung) wird ein Prinzip der Landschafts- und Gartengestaltung bezeichnet, die auf das Einsparen von Bewässerung ausgelegt ist. Bereits bei der Gestaltung bzw. Anlage des Gartens kann der zukünftige Wasserverbrauch wesentlich beeinflusst werden. Unsere Vorpächter haben mit der Schaffung schattiger Bereiche durch (groß)kronige Obstbäume ein positives Zeichen gesetzt. Wir haben einen Pflaumenbaum und einen Sauerkirschbaum zusätzlich gepflanzt. Der Schattenwurf reduziert die Verdunstung aller Pflanzen, die unter dem Baum wachsen. So einen Platz schätzen besonders durstige Pflanzen wie Rhododendron und Hortensien.
Wenn du gerade deinen Garten noch anlegst oder gerade umgestaltest, so kannst du besser auf Pflanzen setzen, die mehr Trockenheit vertragen. Dickblattgewächse wie Fettehenne, Sukkulenten und Steingartenpflanzen haben einen geringeren Wasserbedarf. Auch Thymian, Lavendel, Ginster, Sommerflieder, Liguster und Oleander sind nicht so durstig. Einheimische Pflanzen am besten aus ökologischen Anbau sind an die örtlichen Bedingungen perfekter angepasst und somit widerstandsfähiger und benötigen keine oder nur sehr wenig Pflege. Mit einer bunten Mischung standortangepasster Pflanzen bist du auch bei Trockenheit immer auf der sicheren Seite. Bodendecker sorgen ebenfalls dafür, dass du seltener gießen brauchst.
Bodenbeschaffenheit
Beachte bei deiner Planung auch, dass die Beschaffenheit des Bodens und den Standort deiner Pflanzen. Ist zum Beispiel dein Boden reich an Humus und eher lehmig, kann er dir viel Wasser sparen.
Nicht jede Pflanze wächst in jeder Erde. Diese Erfahrung haben wir mit Kürbis im Gartenbeet machen müssen. Im Ackerboden wuchs zum Beispiel der Hokaido besser.
Deshalb haben wir den Kompost von unseren zwei Thermokompostern auf unseren Hochbeeten und Gemüsebeeten verteilt. Aber auch der Kalkgehalt im Boden ist für den Stoffwechsel der Pflanzen entscheidend. So lieben Rhododenron und Azaleen, aber auch Heidel- und Himbeeren eher sauren Boden. Wir haben deshalb den PH-Wert unseres Gartenbodens (ph-Bodentest von Neudorff) nach klassischer Methode untersucht. Und siehe da, der Boden für unsere Beerenfrüchte und den Rhododendron wahren eher zu neutral. Wir haben mit Granitmehl und Kaffeemehl nachgeholfen. Je nach Kalkgehalt teilt man die Böden, in starksaure, saure, schwachsauere und neutrale Böden auf (siehe Kalkansprüche verschiedener Kulturplanzen bei Neudorff).
Am sinnvollsten ist es gleich beim Bewässern der Pflanzen zu sparen, indem du schon bei der Auswahl deiner Pflanzen ansetzt.
Mit standortangepassten Pflanzen (am besten aus ökologischen Anbau) kannst du der Trockenheit am besten trotzen. Sie sind auf die vorherrschenden Klimaverhältnisse vor Ort angepasst, widerstandsfähiger und sie brauchen weniger Pflege.
Rhododendron und Hortensien sind besonders durstig. Wir haben das Glück, dass unser Vorbesitzer bereits die Rhododendronbüsche und die Hortensien durch die Obstbäume und die Laube beschattet hat. Zwischen einem Rhododendron und einer Hortensie befindet sich sogar eine in den Boden eingelassene Regentonne, die bei Überlaufen den Durst dieser Pflanzen löscht.
Es gibt aber auch Pflanzen, die etwas mehr Trockenheit gut vertragen können.
Nur robuste Steppen- oder Steingartenpflanzen kommen mit wenig Wasser aus und fühlen sich auch in der prallen Sonne wohl.
Dickblattgewächse oder Sukkulenten (mediteranne Pflanzen) brauchen ebenso wenig Wasser. Gaura, Lichtquirl und Rudbeckien (aus steppigen Gebieten) sind sogar sehr trockenheitverträglich.
Bild unser Stein- und Kräutergarten
Sommerflieder, Liguster, Ginster, Lavendel und Thymian vertragen wenig Wasser.
Wenn du noch die Möglichkeit hast, deinen Garten (neu) zu gestalten, kannst du deine Pflanzen in verschiedenen Beeten je nach Wasserbedürfnis gruppieren – die Sonnenanbeter, die Schattenbedürftigen und die Feuchtigkeitsliebenden. So vermeidest du unnötiges Wässern. Diese lobenswerte Regel haben wir leider auch nicht bei all unseren Stauden eingehalten.
Ohne Gewähr, Quellen: Internetrecherche und eigene Erfahrungen
Kleiner Exkurs: Wasserfußabdruck
Vielleicht interessiert es dich auch in diesem Zusammenhang, wieviel Wasser in Gemüsen und Pflanzen (in landwirtschaftlicher Produktion) steckt.
Jeder Deutsche verbraucht durchschnittlich pro Tag circa 4.000 Liter pro Tag. Davon stammen allerdings nur 2 Prozent aus dem direkten Verbrauch im Haushalt. Der größte Teil wird durch indirekten, nicht sichtbaren Wasserverbrauch durch die Lebensmittelproduktion verursacht. So wird für 1 kg Kakao 27.000 Liter benötigt.
Es kommt aber darauf an, welches Wasser, wann, wo und wie viel davon aus der Natur entnommen wird. Der virtuelle Wasserverbrauch ist nicht an sich schlecht .
Der Wasserfußabdruck (WFA) und auch virtuelles Wasser genannt bezeichnet das in der Produktion von Gütern und Dienstleistungen verwendete Wasser.
Beim virtuellen Wasser unterscheidet man drei Farben. Unter dem grünen Wasserverbrauch ist Wasser zu verstehen, das aus dem Boden und durch Regen von den Pflanzen aufgenommen. Das interessiert besonders die Hobbygärtnerinnen unter uns. Beim blauen Wasser ist die Menge gemeint, die künstliche Bewässerung beansprucht und dem natürlichen Wasserkreislauf entnommen wird. Das graue Wasser ist das Wasser, das zur Verdünnung des durch die Produktion verschmutzten Süßwassers benötigt wird. Diese drei Arten ergeben zusammen den Wasserfußabdruck eines Produkts.
In Deutschland gibt es zum Glück ausreichend Niederschlag, so dass unser Anteil an blauem Wasser in der Landwirtschaft gering ist. Starke Regengüsse und anhaltende Hitzewellen lassen den Klimawandel seit einigen Jahren erkennen, so dass eine gleichmäßige Bewässerung von oben nicht immer erwartet werden kann.
Als Gärtner/innen in der (Teil-) Selbstversorgung können wir mit gezielten Maßnahmen den Anteil am blauen Wasser beeinflussen (siehe die anderen Beiträge)
In Essen mit allgemein warmen und gemäßigten Klima fallen durchschnittlich etwa 920 mm (920 l pro qm) Niederschlag jährlich.
Die folgenden Werte beziehen sich auf einen Liter Wasser pro Kilogramm Lebensmittel.
Diese fünf Lebensmittel verbrauchen am meisten Wasser