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Klar, Äpfel sind gesund

Der erste Apfelkuchen mit Johannisbeeren ist schon fast verputzt. Es ist Mitte Juli und die Klaräpfel sind reif… für Kuchen und Apfelmus. Es ist der erste Sommerapfel, der bereits Mitte bis Ende Juli reift, während andere Sorten noch Wochen am Baum hängen und auf die Ernte warten (z.B. unser „Ontario“ im Oktober). Uns begeistert der Weiße Klarapfel (auch August- oder Klara-Apfel genannt) durch sein mild säuerliches Fruchtfleisch.

Auf unseren Klarapfel ist Verlass: seine Erträge sind regelmäßig und viel. Während im letzten Jahr unsere anderen 5 Apfelbäume gar nicht bis mäßigen Ertrag ergaben, konnte ich aus dem Klarapfel 30 Gläser Apfelmus einmachen, habe mehrere Kuchen gebacken und noch 3 volle Eimer an Freunde verschenkt.

Leider ist der Klarapfel im modernen Obstanbau kaum noch zu finden, da er nicht gelagert werden kann und nach der Ernte direkt verarbeitet bzw. gegessen werden muss. Kaufen kannst Du ihn – wenn überhaupt – nur beim Bauer.

Aber bei den Obstbaumschulen kann man noch junge Bäume erwerben.

Und nicht vergessen: „An apple a day keeps the doctor away.

Gemüse im Backofen einkochen

Kürbis | Rotkohl |Rote Beete

Allgemeine Anleitung

Irgendwann habe ich feststellen müssen – das Gemüse ist schneller reif, als mein Mann und ich mit dem Verarbeiten und Essen nachkommen. Und mein Tiefkühlschank hat nur drei Schubladen, die dann ziemlich schnell gefüllt waren.

Also – was lag näher, als sich mit dem Thema einkochen zu befassen. Meine Marmelade mache ich seit Jahren selber. Und als meine Kinder klein waren, habe ich oft das Gemüse aus dem Garten meiner Schwiegereltern eingekocht. Mit großem Topf, Einmachgläsern, Thermometer – allem was dazu gehört.

[Anmerkung an dieser Stelle: vielen Dank, liebe Gertrud. Was Du mir damals beigebracht hast – wenn ich auch manchmal schwierig war – hilft mir heute weiter, ganz gleich ob das Einkochen, Bestimmen der Pflanzen oder das Ernten, DANKE !!!]

Das Equipment habe ich heute nicht mehr – und hätte in meiner Küche (6,5 qm) auch gar keinen Platz mehr dafür.

Einkochen im Backofen geht super

Am besten funktioniert es mit Sturz- oder Twist-off-Gläsern.

Schritt 1. Die Gläser müssen richtig sauber sein! Vor dem Einkochen müssen die Gläser, ebenso die Deckel und Trichter (mit großer Öffnung), heiß gespült werden. Die Gläser und Deckel am besten in einen Topf mit Wasser geben und einmal sprudelnd aufkochen. Einen Schuss Essig mit ins Wasser geben und 1 Minute aufkochen. Mit einer Grillzange die Gläser aus dem kochenden Wasser nehmen und auf einem frischen, sauberen Geschirrtuch abstellen.

Schritt 2. Gemüse geputzt und in die gewünschte Größe schneiden. Wichtig: alle Zutaten sollten in einwandfreiem Zustand sein. Und – Gemüse erst putzen, dann wiegen damit die Mengenangaben stimmen.

Schritt 3. Gemüse vorgaren (siehe Rezepte)

Schritt 4. Anschließend das Gemüse in die Gläser füllen – am besten mit dem Trichter – mit dem Kochsud bis ca. 1 cm unter dem Rand auffüllen und dann das Glas verschließen. Wichtig: Der Glasrand muss absolut sauber bleiben, ggf. mit einem frischen Geschirrtuch nachreinigen vor dem Verschließen.

Schritt 5. Die Fettpfanne des Backofens mit Wasser füllen (ca. 3 cm hoch), auf die unterste Schiene schieben und die gefüllten und geschlossenen Gläser mit Abstand zueinander in die Fettpfanne stellen.

Schritt 6. Gemüse bei 175° C ca. 5-10 Min. bei Ober-/Unterhitze im Backofen belassen. Wenn dann kleine Bläschen im Glas „hochsteigen“ auf 150° C herunterschalten und die Gläser für ca. 25 – 35 Min „einkochen“.

   Schritt 7. Danach den Backofen öffnen (Vorsicht – heißer Wasserdampf) und die Gläser eine halbe Stunde im Ofen stehen lassen. Anschließend rausnehmen (immer noch sehr heiß – Handschuhe sind zu empfehlen) und zugedeckt langsam abkühlen lassen.

Das sind die allgemeinen 7 Schritte. Weitere, von mir erprobte Rezepte, findet Ihr hier auf der Seite…

Dann viel Spaß beim Einkochen…

Eure Ackerfee Andrea



Mietacker Mittelhammshof mit den neuen Hobbygärtnern

Wie die Fee zum Acker kam …

Wie die Fee zum Acker kam…

Manchmal brauchen Feen einen kleinen Schubs, damit sie wissen, wo sie ihre Fähigkeiten am besten einbringen können. Und dieser kleine Schubs kam von meinem Mann Klaus. Als Pensionär stieß er im Mai 2015 auf einen Artikel in unserer Tageszeitung: Essener Bauern suchen neue Mietacker-Pächter.

Eigenes Gemüse anbauen, mitten im Zentrum des Ruhrgebiets – oh ja, das gibt es. Mich, die begeisterte Hobbyköchin, die sich beim Kochen vom stressigen Bürojob erholt, und meinen Mann, der das, was ich koche, gerne isst und als Pensionär über genügend Zeit verfügt, inspirierte dieser Artikel.

So schauten wir uns im Sommer 2015 ein Feld im Essener Süden an und kamen zu dem Schluss – das machen wir im nächsten Jahr auch. Als wir uns jedoch im März 2016 vor Ort die Gegebenheiten ansahen, mussten wir feststellen, das wir viel zu spät dran waren. Die besten Parzellen waren bereits vergeben und dass, was noch zu haben war, gefiel uns nicht. Nun gut, dann eben im nächsten Jahr.

Ein paar Wochen später kam ich mit meiner Ärztin ins Gespräch auf das Thema „Acker pachten / Gemüse selbst ernten“. Und wie der Zufall es will, erfuhr ich von ihr, dass man beim Bauer Maas in Essen-Fischlaken ebenfalls Parzellen anmieten kann – kein konventioneller Anbau, nein, Bio. SUPER! Gesagt, getan!

Mein Mann besuchte im September 2016 erstmals den Mittelhammshofvon Bauer Maas zwecks Sichtung der Lage und den Gegebenheiten. Am Abend wieder zu Hause, erzählte er mir von dem netten Gespräch mit einer Pächterin, die er dort angetroffen hatte.Außerdem hatte sie ihm ein paar Möhren von ihrem Acker geschenkt, die umgehend von mir „verarbeitet“ wurden.

Das Ergebnis – richtig lecker! Und so erfolgte Ende 2016 die Anmeldung, im Februar 2017 bekamen wir weitere Infos und am 13. Mai 2017 begann unser erstes Jahr auf dem Acker. Was und wie wir geerntet haben, was alles richtig oder falsch lief, vom Unkrautwust nach dem Urlaub über „Was mache ich mit einer Schubkarre voll Gemüse“ findet ihr unter Ackern 2017“–>.

So, damit dürfte geklärt sein – wie die Fee zum Acker kam…    

Herzliche Grüße

Eure Ackerfee Andrea

Ackerfee riecht am Rucolla

Hallo

Hallo und Willkommen,

schön, dass du die Ackerfee entdeckt hast. Auf meiner Seite berichte ich von meinen Erfahrungen, wie ich Gemüse mitten im Ruhrpott selbst anbaue, ernte und haltbar mache. Tipps und Rezepte findest Du hier auch.

Ackerfee kommt vom Feld mit einer Schubkarre

Seit Mai 2017 bin ich Pächterin eines Mietackers im Essener Süden und im  Dezember 2018 kam der Kleingarten noch hinzu. Das ist urbanes Gärtnern pur – viel Arbeit, die Spaß macht.

Außerdem sind mein Mann und ich dabei, unser Zuhause immer nachhaltiger, abfall-und plastikfrei zu machen. Das ist eine große Herausforderung. Und wir möchten die Menschen ermutigen, sich ihrer Verwendung von Plastik bewusster zu werden.

Wenn Du schon länger meine Seite verfolgst, wird dir auffallen, dass sie ein neues Design bekommen hat. Auf der Startseite hast du gleich einen Überblick über meine Webseite und die neusten Beiträge. Ich bin sehr gespannt, wie sie Dir gefällt. Seit ein paar Wochen kannst du mich auch über instagram #ackerfee_andrea erreichen (Stand: 08/22).

Herzliche Grüße

Eure Ackerfee Andrea

Pflanzturm in einem kleinen Garten

Kartoffeln aus dem Turm

Mitte Juli haben wir in diesem Jahr unsere ersten selbstangebauten Kartoffeln geerntet und mussten wieder feststellen: die eigenen schmecken einfach am Besten !!!

Jedes Jahr freuen wir uns auf die Ernte, denn bislang haben wir bei Restaurantbesuchen leider immer wieder feststellen müssen, dass die dort servierten Kartoffeln geschmacklich nicht ansatzweise an unsere eigenen herankommen.

2021 haben wir drei Anbauflächen zur Verfügung:

  • Unseren Mietacker (Aussaat Anfang April)
  • unser Kleingarten (Aussaat Ende März im Beet)
  • und die 2 Pflanztürme (Aussaat 18. April), den wir in diesem Jahr zum ersten Mal ausprobieren.

Die obere Etage eines Pflanzturmes haben wir am 10. Juli geerntet, um zu schauen, wie sich die Kartoffeln dort entwickelt haben. Die Kartoffeln waren teilweise noch klein. Aber immerhin waren es 562 Gramm – genug als Beilage zu einem schönen Essen zu zweit.

Wir werden noch 2- 3 Wochen warten und solange grünes Laub noch erkennbar ist, Zug um Zug die Kartoffeln ernten.

Es zeigt sich, dass die Kartoffeln auch im Kübel gut heranwachsen, einfach zu pflanzen und pflegeleicht sind. Auf dem Balkon, auf der Terrasse oder im kleinen Garten ist der Pflanzturm gut geeignet, um sie selbst anzubauen. Dabei werden Kübel auf z.B. 4 Etagen auf- und ineinander gestapelt. Der Aufbau ist einfach. Die oberste Etage kann auch als Mini-Hochbeet genutzt werden. Man benötigt ca. 56 l Erde und 12 Stück Pflanzkartoffeln. Kartoffeln sind Starkzehrer. Daher benötigen sie nährstoffreiche Erde. Ich habe Bio-Universalerde aus dem Fachgartenmarkt genommen. Unser Pflanzturm benötigt weniger als 1 qm. Wir haben 2 davon gekauft und sie stehen bei uns im Kleingarten. Der Turm ist auch für Gemüse, Kräuter und Beeren u.a. geeignet. Nach der Kartoffelernte ist wieder Platz für andere Köstlichkeiten.

erste Kartoffeln „Desiree“

Im Garten habe ich Mitte Juli die ersten beiden Pflanzkartoffeln mit der Sorte Desiree geerntet. Es sind immerhin 850 g Kartoffeln gewachsen. Sie sind noch nicht lagerungsfähig, sondern zum baldigen Verzehr gedacht.

Folgende Bio-Pflanzkartoffeln verwenden wir :

Mietacker    *                  

Red Sonja (rotschalig)                                      

Annabelle (gelbschalig)

Garten & Pflanzturm    

Alians (gelbschalig)

Desiree (rotschalig)

* bereits vom Bauern gepflanzt

Übrigens – wer billig kauft, kauft zweimal. Das gilt auch für die Pflanzkartoffeln. Daher kaufe ich nur bio-zertifiziertes Saatgut. Dieses ist kontrolliert und auf jeden Fall seuchenfrei. Auf unserem Mietacker ist nur bio-zertifiziertes Saatgut erlaubt. Ansonsten kriegen wir Hofverbot 🙁

Unsere gewählten Kartoffelsorten

 Red Sonja/SoniaAnnabelleAlliansDesiree
SorteSehr früh bis frühSehr frühmittelfrühmittelfrüh
Fleischfarbegelbgelbdunkelgelbhellgelb
SchalenfarbeRotschaliggelbgelbrot
SpeisewertVorwiegend festkochendfestkochendfestkochendVorwiegen festkochend
GeschmackAromatischer Geschmack , würzigSehr guter feiner Geschmacksehr feines Aromasaftig, fruchtiges Aroma
Lagerungbis Jahreswechsel gute KeimruheAb Mitte August bis Ende Januarsehr gut LagerfähigSehr gut lagefähig
Beetejajajaja
KübelN.N.N.N.jaja
Reifetage50 -7590 – 110130-150130 -150
Beliebt alsSalzkartoffel und KartoffelsalatSalat-, Pell- oder Salzkartoffeln.Salat-, Salz- oder Pellkartoffel.Back-, Salz-, Pellkartoffel oder Rösti.
  • Ohne Gewähr –
  • Quelle: Internetrecherche, eigene Erfahrungen, www.gartengemuesekiosk.de

Vielleicht noch ein paar Worte zur Kartoffel. Es gibt 150 heimische Sorten. Sie werden in 3 Gruppen unterteilt: Frühkartoffeln, mittlere und späte Kartoffeln. Die einzelnen Sorten wiederum  unterteilt in festkochende, überwiegend festkochende und mehlige Kartoffeln.

Frühkartoffeln – Mittlere Kartoffeln – Spätkartoffeln

GruppenErntezeitReifezeitBemerkungen
FrühkartoffelnAb Anfang Juni90 bis 110 Tage  nicht so ertragreich; spezieller Geschmack Ernten und verzehren, wenn das Kraut noch grün ist
    
Mittlere Kartoffelnbis August120 bis 140 TageWohlschmeckend und Lager-kartoffel; ratsam, zu ernten,wenn das Kraut vertrocknet ist
    
Spätkartoffelnbis Ende Oktober140 bis 160 TageHoher Ertrag; gute Lagerfähigkeit
    
Ackerfee mit dem 1. Vorsitzender KGV Essen-Haarzopf holen 12 Hochbeete ab

Ackerfee trifft Holzbauer Müller

Bei der Recherche für unsere ersten Hochbeete im Kleingarten bin ich das erste Mal auf Werner Müller gestoßen. Bei einem Wochenendausflug nach Bauler war uns sofort klar, diese robusten Hochbeete aus Douglasie sind die richtigen für unseren Garten. Nach fünf Jahren sind sie nach wie vor beständig und haben inzwischen ein schöne Patina bekommen.

Anfang März 2024 gab es ein unverhofftes Wiedersehen. In unserer Kleingartenanlage erfreuen sich Hochbeete zunehmender Beliebtheit in allen Altersgruppen. Bequem im Stehen und in Augenhöhe die Gartenarbeit zu verrichten, ist nicht nur angenehm für unsere Älteren. So sprachen uns etliche Pächter*innen auf die Hochbeete an. Kurzentschlossen telefonierte ich mit dem Holzbauer und unser 1. Vorsitzende Roland Bleuel organisierte den Transport aus der Eifel mit eigenem Anhänger und Transporter. Ein Hochbeet wiegt immerhin 150 kg.

Ergebnis – jetzt freuen ich 8 Gartenfreunde über ihre neuen Hochbeete aus unserer Region und ein Gärtnern ohne Bücken (und Rückenschmerzen).

Mann von Ackerfee mit Enkelkind auf der Parzelle des Mietackers

Gärtnern ohne Bücken

Hochbeet jetzt planen.

Für unseren Kleingarten, den wir im Dezember 2018 gemietet haben, suchten wir nach zwei perfekten Hochbeeten. Wir haben uns intensiv mit dem Thema auseinandergesetzt und dabei festgestellt, dass es eine riesige Auswahl an Hochbeeten in unzähligen Varianten gibt. Welche Ausmaße soll das Beet haben ? Welches Material wollen wir verwenden ? Sollen wir das Hochbeet selbst bauen ? Welche Bauart favorisieren wir ?

Zunächst einmal hat so ein Hochbeet viele Vorteile für das Gärtnern im Vergleich zu einem Flachbeet oder Mietacker:

  •           Es ist eine rückenschonende Gartentätigkeit möglich
  •           Unabhängigkeit von der Bodenbeschaffenheit u. den Temperaturen
  •           Es minimiert Probleme durch Schädlinge (Wühlmäuse, Unkraut u.a.)
  •           Auf kleinstem Raum lassen sich gute Ernteergebnisse erzielen
  •           Es lassen sich wärmehungrige Pflanzen besser anbauen
  •           Die Pflanzen sind nicht so anfällig gegen Frost
  •           Befüllung des Beete nach den Bedürfnissen der Pflanzen
  •           Die Pflanzen können dichter gesetzt werden (nährstoffreicher Boden)
  •           Das Beet kann man zusätzlich mit Thermohauben als Frühbeet ausstatten

Es gibt Hochbeete aus Kunststoff, Holz, Metall, Stein und sogar Beton. Hochbeete aus Kunststoff sind preisgünstig, aber sehen im Garten nicht besonders schön aus. Da wir Plastik vermeiden wollen, da wir nur können, kam diese Variante übehaupt nicht in Frage. Beete aus Metall mit einer rostigen Patina kosten einiges und sind nicht jedermanns Geschmack. Es gibt sie auch aus pulverbeschichtetem oder verzinktem Stahl. Wenige Gärtner/innen verwenden Steine für den Bau von Hochbeeten. Natursteine sind teuer und das Beet ist wenig flexibel.

Natürlich kann man auch einfache Steinplatten, Ziegel- oder Klinkersteine benutzen. Das übliche Material ist aber Holz. Die Holzsorte entscheidet über die Lebensdauer und den Preis für das Hochbeet (weiches Holz wie Fichte oder Kiefer ist günstiger als härtere Holzarten wie Lärche oder Douglasie). Holz als natürlicher Rohstoff setzt schöne optische Akzente im Garten. Bei Wahl des Materials haben wir neben ästhetischen und technischenGesichtspunkten auch die Lebensdauer des Holzes berücksichtigt.

Wir haben uns dann für die beständige und hochwertige Douglasie (ca. 10 Jahre beständig) und nicht für einen Bau/Fachmarkt, sondern für den Holzbauer Werner Müller mit eigenem kleinen Sägewerk in der Hocheifel nach einiger Recherchearbeit entschieden. Dünnes Holz verwittert schneller. Die Douglasie stammt aus der Hocheifel (regional)  und braucht nicht weiter gegen die Witterung behandelt werden.

Foto: Werner Müller

Wir haben dennoch die Douglasie im Aussenbereich mit einer klaren Holzlasur behandelt. In den folgenden Jahren haben wir nur noch die Patina mit einer Stahlbürste gesäubert. Da das Regenwasser sich auf dem Schneckenkragen sammelt, streichen wir einmal im Jahr nach Bedarf das horizontale Segment des Hochbeets mit Holzlasur. Dieses stabile und robuste Hochbeet lässt sich kinderleicht ohne Werkzeug zusammenstecken (Blockhausverband). Es muss nichts verschraubt werden. Der Spalt zwischen den Hölzern verhindert ein Faulen des Holzes durch Wasser. Die dicke Noppenfolie für die Auskleidung des Beetes in der Innenseite ist wirksam gegen Staunässe und schützt das Holz (die Noppen zur Holzseite bitte). Die Schneckenkante wird verschraubt (denke daran Stahlschrauben zu nehmen !). Noppenfolie und Schrauben werden mitgeliefert.

Nach einem sonntäglichen Besuch beim Holzbauer Werner Müller haben wir zwei Hochbeete bestellt (Innenmaß 185 x 100 x 80 cm) und ein weiteres kleines Hochbeet für unsere Enkelkinder. Die Wandstärke beträgt 38 mm und hält Druck und Witterung gut stand! Bei unserer Recherche haben wir diese Stabilität bei anderen Anbietern nicht gefunden. Die Größen und Anordnung der Hochbeete sind individuell verfügbar.

Bei der Planung des Beetes solltest du die Dimension unbedingt beachten. Wir mussten beachtliche Mengen an Füllmaterialien (Pflanzenreste, Äste, Gartenabfälle, Erde) heranschleppen (rechtzeitig sammeln oder bei Nachbarn fragen). Am besten ist es, im Herbst und Winter Gartenabfälle, wie Heckenschnitt, Staudenstängel, Laub, Wurzelstücke oder abgesägte Äste u.a. sammeln. Mindestens die obersten 30 Zentimeter sollen aus Gartenerde, Mutterboden oder Universalerde bestehen. Da das Hochbeet durch die Verrottungsprozesse im Inneren absackt, muss es wieder nachgefüllt werden. Je feiner die holzigen Abfälle sind, desto schneller wird das Hochbeet absacken. Aber ein Nachfüllen bis zur Kante ist nicht erforderlich, da genügend Substrat für die Pflanzen vorhanden ist.

Um den Pflegeaufwand für das Hochbeet gering zu halten, gibt es im Netz Empfehlungen, das Hochbeet gleich mit Erde wie zum Beispiel Hackeerde, Sand, Lehm oder gar mit Steinen zu füllen. Du solltest dabei bedenken, dass entscheidende Vorteile wegfallen, denn die unteren Schichten sorgen für Verrottungswärme und zusätzliche Nährstoffe für die Pflanzen. Die wiederum ist Voraussetzung für den Betrieb eines Frühbeetes.

Das Hinzufügen von Steinen am Boden macht Veränderungsprozesse im Boden schwierig. Sie behindern das Wachstum von Pflanzenwurzeln, blockieren die Bewegung von Regenwürmern und anderen Bodenorganismen, führen zu einer ungleichmäßigen Wasserverteilung und verringern die verfügbare Bodentiefe. Mit der Zeit vermischen sich Steine mit der Hochbeeterde, so dass die Zwischenräume zwischen den Steinen eher die Entwässerung verlangsamen. Die Steine kühlen nicht ab. Steine sind ausserdem teuer und schwer.

TIPP 1 Es lohnt sich auch, einen Wühlmausdraht auf dem Boden anzubringen, Das Draht verhindert, dass die Nager von unten an die Pflanzen graben, anknabbern und gar sie mit in das Erdreich ziehen.

TIPP 2 Hochbeete müssen unten offen sein (sickerfähiger Untergrund), damit sich das Wasser nicht anstaut und zurück in die Erde fließen kann. Eine leichte Kiesschicht wäre eine Option.

TIPP 3 Nutze dein Beet als Frühbeet. Die Erde im Hochbeet ist normalerweise deutlich wärmer als die Gartenerde, da sie sich schneller aufwärmt und langsamer abkühlt. Diese Verrottunswärme kannst du nutzen, um deutlich früher mit dem Anbau von Gemüse beginnen zu können. So kannst du bereits relativ früh, Zwiebeln, spinat, Mangold, Möhren Radieschen, Pastinaken sowie verschiedene Sorten Salate oder Kohlarten anbauen.

Eines unserer Hochbeete bekommt nach fünf Jahren ein verdientes Upgrade. Der Boden hatte sich auf einer Seite um fast 20 cm abgesenkt. Der Vorpächter betrieb auf dieser Fläche einen Teich, der von uns mit Erde aufgefüllt wurde. Ein Hochbeet mit den Maßen 080 x 1,85 x 0,80 m wiegt immerhin 140 kg.

Zum Glück brach das Hochbeet nicht auseinander. Das hat auch damit zu tun, das es einen Blockhausverband hat und die Holzbohlen über einen Wandstärke von 40 mm verfügen.

Mit der Befüllung und dem Verrottungsprozess am Ende der fünf Jahre konnten wir uns beim Abbauen über ca. 1 Tonne Erde wertvolle Erde freuen. Wir nutzten das obige Befüllungsschema. Jedes Jahr füllten wir es aufgrund der natürlichen Absenkung (Verrottunsprozess) auf ca. 30 cm mit Hochbeet- und Komposterde bzw. mit gehäckseltes Holz nach. Den Verlauf des Abbaus kannst du nun auf den Bildern verfolgen.

Wenn du nur einen kleinen Raum für Deine Selbstversorgung zur Verfügung hast, bieten sich Mini-Hochbeete für eine ergiebige Ernte unter optimaler Ausnutzung der Fläche an. Sie gibt es in Holz oder Kunststoff zu kaufen. Oder du baust dir selbst ein Mini-Beet aus Holz.Neulich habe ich von einer weiteren Idee gehört, Mini-Hochbeete aus Bäckerkisten zu fertigen. Die genormten Kisten haben eine Fläche von 60 x 40 cm, eine Tiefe von 30 bis 40 cm.

Es ist sogar möglich, Tomaten zu pflanzen, wenn man zwei Kisten übereinander nimmt, wobei der obere Boden offen bleibt. Die Kisten werden mit einem Mulchvlies oder mit einer unbedruckten Pappe ausgestattet. Es bietet sich wie bei einem normalen Hochbeet an, diverses Hackgut, Kompost oder Pferde/Kuhdung und hochwertige Erde als Schlußschicht für die Füllung zu nehmen. Um gleich einen Erfolg zu haben, kannst du schnell wachsende Gemüse  wie Salate und Radieschen wählen. Aber auch Karotten, Erbsen, Buschbohnen, rote und gelbe Bete und Kräuter sind eine gute Wahl. Berücksichtige die Platzansprüche der Pflanzen und lasse genügend Abstand.

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Externer Link

Holzbauer Werner Müller

Hauptstr. 19, 53534 Bauler (Hocheifel)

wmholz.wurm@t-online.de

0171.8026535

Beispiele (Stand 08/2022, ohne Gewähr)

Rechteck-Hochbeet: 210 x 105 cm Innenmaß, 245 €.
Rechteck-Hochbeet: 210 x 125 cm Innenmaß, 265 €.
Winkel-Hochbeet: 210 x 210 x 105 x 105 cm Innenmaß, 330 €.

Urbanes Gärtnern und Leben

Ich möchte einmal verschiedene Formen des städtischen Gärtnerns erläutern, die es auch in Essen gibt. Wer sich nicht für einen Mietacker oder Schrebergarten begeistern kann, findet vielleicht Interesse an einer anderen Form des urbanen Gärtnerns. Hier ist mein kleiner Überblick:

Mietacker

Auf meiner Seite kannst du ja meine Erfahrungen mit einem Mietacker über 100 qm nachlesen. Der Vorteile einer Mietparzelle sind natürlich, dass zahlreiche Gemüsesorten bereits durch den Bauern gepflanzt sind und die Parzelle nur für eine Saison angemietet werden kann. Regeln gibt es natürlich auch bei einem Mietacker (siehe die Hofordnung vom Mittelhammshof). In Essen gibt es verschiedene Anbieter für Mietacker. Die Mieten sind unterschiedlich, eine kleine Parzelle kostet zwischen 140 und 229 Euro, eine große Parzelle zwischen 240 und 439 Euro.

mehr zum Thema: www.oekolandbau-nrw.de/bio-selbst-ernte.html

Schrebergärten

Die Schrebergärten/Kleingärten/Stadtgärten sind mittlerweile wieder im Trend. Die Pächter verfügen über ein Stück Land, das vom Verein verwaltet wird. Der Erholungswert steht hier im Vordergrund. Neben Zierpflanzen, Rasenflächen ist auch der Anbau von Obst und Gemüse ausdrücklich erwünscht. Die Pächter/innen müssen sich an die Vorschriften des Bundeskleingartengesetzes und der jeweiligen Satzung ihres Vereins halten. Die Höhe der Pacht bestimmt sich nicht nach den Regeln des freien Marktes und ist sehr günstig.

Die Pacht beträgt nach Angaben des Bundesverbandes Deutsche Gartenfreunde jährlich durchschnittlich 17 Cent pro Quadratmeter. Neben der Pacht fallen noch ein Mitgliedsbeitrag für den Verein, kommunale Abgaben, Versicherungen, Strom- und Wasserkosten an. Solange die Pächter sich an die Regeln halten und die Fläche grundsätzlich für Kleingärten genutzt werden darf, kann niemand ihnen ihr Pachtland wegnehmen.

Die Stadt Essen verfügt über 109 städtische und private Kleingartenvereine mit insgesamt 262 Kleingartenanlagen und rund 9000 Kleingärtnerinnen und Kleingärtner, die 8500 Parzellen bewirtschaften. Der Stadtverband der Kleingärtnervereine blickt 2019 auf sein 100-jähriges Bestehen zurück. Er tituliert die Kleingärten in Stadtgärten um, denn immerhin kultivieren die Kleingärtner 300 Hektar des Stadtgebietes.

mehr zum Thema
de.wikipedia.org/wiki/Kleingarten
www.kleingaerten-essen.de

Solidarische Landwirtschaft

Bei der solidarischen Landwirtschaft organisieren und finanzieren die Teilnehmenden ihren eigenen, durchschaubaren Wirtschaftskreislauf. Die Lebensmittel werden nicht mehr über den Markt vertrieben. Jeder verpflichtet sich jährlich im Voraus einen festgesetzten Betrag an den Hof zu zahlen.
mehr zum Thema
www.solidarische-landwirtschaft.org

Gemeinschaftsgärten

Ungezwungener geht es in den städtischen Gemeinschaftsgärten (Urban Gardening) zu. Interessierte Menschen aus den Stadtteilen werden gemeinsam gärtnerisch aktiv und wollen für den Anbau von Lebensmitteln in der Stadt sensibilisieren. Sie sind auch ein Ort für nachbarschaftliche Treffpunkte. In den 1990er Jahren entstanden in Deutschland die ersten Gärten. 2013 wurde der erste Gemeinschaftsgarten in Essen-Bergerhausen gegründet (Siepengarten). Mittlerweile gibt es 18 Gemeinschaftsgärten auf öffentlichen Flächen (Stand: Februar 2019)

Gemeinschaftsgärten in folgenden Stadtteilen in Essen:

Lorengarten Altendorf | Garten Siepental Bergerhausen | Nachbarschaftsgarten Diergardtstr. Frohnhausen | Hausmanngarten Holsterhausen | Gemeinschaftsgärten Katernberg | Gemeinschaftsgarten „Grüne Matte“ Schuir | Garten Zum Wolbeckshof Altenessen-Mitte | Weuengarten Altendorf | Planckgarten Holsterhausen | Garten Zollverein | Garten Grüne Oase Reckhammerweg u. Tiegelgarten Uni-Viertel | Gemeinschaftsgarten „Allmende Bonnekamphöhe“ Katernberg | Gemeinschaftsgarten am Oberlehberg Kettwig | Kistengarten Karnap| Ellerngrün in Altenessen|

mehr zum Thema
https://transitiontown-essen.de/gruppen/gemeinschaftsgaerten/

Foodsharing

Dann möchte ich noch auf zwei Initiativen gegen Lebenmittelverschwendung aufmerksam machen. Auf 18 Millionen Tonnen beziffert der WWF das Ausmaß der jährlichen Verschwendung in Deutschland. Laut dem Institut für nachhaltige Ernährung der Fachhochschule Münster fallen 60 Prozent der Abfälle in der Wertschöpfungskette an und 40 Prozent werfen wir als Verbraucher weg.

Auf der Online-Plattform foodsharing.de kannst du ein eigenes Konto als Foodsharer eröffnen und deine Lebensmittelreste oder gesammelte Reste öffentlich mit Standortangabe anbieten. Auch unsere Parzellennachbarin Ivone verteilt regelmäßig Brot vom Vortrag. Wenn du Lebensmittel übrig hast, kannst du sie auch im sogenannten Fair-Teiler (www.foodsharing.de) legen. Das sind öffentlich zugängliche Kühlschränke, in denen überschüssige Lebensmittel zum Tausch zwischengelagert werden. Jeder darf sich kostenlos am Fair-Teiler bedienen. Einen Fair-Teiler findest du z.B. im Bürgerzentrum Villa Rü in Essen-Rüttenscheid oder auf der Online-Plattform.

Wer keine Lust, Zeit oder Interesse hat sich mit Gemüse selbst zu versorgen, kann sich von Abo-Kisten-Anbietern regionale Bio-Lebensmittel in Ökokisten nach Hause liefern lassen. Bestellen kannst du per Telefon, Mail oder online und geliefert wird täglich, wöchentlich oder nach Bedarf.

mehr zum Thema
www.oekokiste.de

Gärtnern ohne Plastik

Seit Saisonbeginn bin ich wieder kräftig dabei, Gemüse auszusäen und Stecklinge zu ziehen. Dabei ist mir aufgefallen, wieviel Plastik bei der Acker- und Gartenarbeit anfällt.

Plastik ist also auch beim Ackern und Gärtnern ein ständiger Wegbegleiter. Immer mehr Anzuchttöpfe, in denen ich in den vergangenen Jahren Jungpflanzen gekauft habe, stapeln sich mittlerweile bei mir. Das Thema Plastikmüll ist gesellschaftlich ein Gesprächsthema (wie Verpackungen von Lebensmitteln, Coffee-to-go Becher, Plastikflaschen, etc.). Aber Blumen-, Pflanz- und Anzuchttöpfe spielen in der öffentlichen Diskussion kaum eine Rolle. Dabei gehen jährlich ca. 500 Mio. Blumentöpfe, Pflanz- und Aussaatgefäße aus Plastik über die Ladentheke. Selbst der Ökolandbau kommt an Plastiktöpfen derzeit nicht herum.

Und warum ist der Plastiktopf so attraktiv für die Hersteller und Verkäufer? Er ist haltbar, leicht und lässt sich bedrucken. Die Behälter lassen sich besser abfertigen und transportieren. Und schließlich wollen die Verbraucher/innen ihre Pflanze sauber nach Hause tragen und nicht mehr bezahlen.

Man könnte denken: es ist ja nicht so schlimm. Ich kann die Plastiktöpfe in die gelbe Tonne zum Recycling geben. Aber es gibt ein Problem dabei. Die Töpfe sind häufig schwarz. Die meisten automatischen Sortiermaschinen können die schwarze Farbe aber nicht erkennen, so dass die Plastiktöpfe am Ende in der Müllverbrennungsanlage landen. Deshalb gibt es auch schon farbige, z.B. blaue Töpfe.  

Was kann ich unternehmen, um die Plastikflut einzudämmen oder zu vermeiden ?

  • Ich verwende Plastiktöpfe so häufig wie möglich (vorher gut reinigen), bis ich sie wegwerfe. Mit ein bisschen Deko zum Verschenken an Freunde und Nachbarn sind sie gut nutzbar.
  • Die Plastikpaletten kann ich bei meiner Gärtnerei Kreuselberg in Essen-Haarzopf zurückgeben oder eine Pflanz-Pfandkiste für 5 € erwerben. Die freuen sich sogar – also für alle ein Gewinn!
  • Ich achte beim Einkaufen in der Gärtnerei, im Gartencenter oder Baumarkt auf biologisch abbaubare oder kompostierbare Pflanzgefäße (Hanf, Zellulose u.a.).
  • Bei unserem Bauern Maas kaufe ich (wurzelnackte) Jungpflanzen ganz ohne Topf, so wie die, die ich selbst im Frühling in Anzuchtschalen vorziehe. Auch auf dem Wochenmarkt bekommst Du sie manchmal.
  • Im Herbst werden Gehölze, Stauden oder Rosen ohne Pflanzcontainer angeboten und sind deutlich günstiger.
  • Bei Gießkannen kann man auf robuste Metallkannen umstellen. Plastikfreie Gartenwerkzeuge sind in der Regel teurer, aber langlebiger.
  • Stöbere bei dir zuhause im Bestand und vielleicht erweist so mancher vergessene Topf als brauchbar.
  • Bei Gartenhandschuhen kommt man nicht an Kunststoff vorbei. Sie schützen vor Nässe und Verletzungen. Handschuhe aus Stoff sind nicht wirklich eine Alternative, dann vielleicht noch aus Leder.

Es gibt mittlerweile Alternativen zum klassischen Plastiktopf, so dass der Gartenmarkt in Sachen Plastik in Bewegung kommt. Erden werden nur in Plastiksäcken angeboten. Die Blumenerde von Kleeschule gibt es auch als Paperbag. Es gibt auch Gärtnereien, die lose Erde verkaufen. Eine weitere Alternative wäre ein Kompostwerk in der Nähe. Wir wollen in diesem Frühjahr einmal die Kompostieranlage in Velbert besuchen.

Mietacker und Schrebergarten im Vergleich

Nachdem wir über 3 Jahre den Acker bearbeitet haben, entschieden wir uns für einen Kleingarten. Unsere wachsende gärtnerische Leidenschaft und unser Wunsch nach zusätzlichem Obstanbau brachte uns auf diese Idee.

Aus Interesse fragten wir bei einem Kleingartenverein im Essener Süden an. Wir rechneten damit, dass wir über längere Zeit warten müssten. Überraschendweise konnten wir bereits nach 6 Wochen einen Pachtvertrag für unseren Wunsch-Garten unterschreiben. Das war allerdings noch vor Pandemiezeiten. Mittlerweile gibt es eine Warteliste von mehreren Jahren. Aufgrund der Schrebergarten-Knappheit herrscht ein Miniparzellen-Boom. Hier kannst du den Job als Bauer für eine Saison ohne große Verpflichtung erproben (Mietacker).

Damit du weißt, auf was Du dich einlässt, haben wir unten eine Tabelle zusammengestellt, in der wir die wesentlichen Unterschiede zwischen Mietacker und Kleingarten erläutern.

Stand: November 2021

KriterienMietacker Kleingarten (Schrebergarten)
DefinitionReine Nutzfläche für Gemüseanbau mit Erstanpflanzung durch den Anbieter für eine SaisonNicht  gewerblicher Anbau von Gemüse, Obst und Kräutern zur Erholung ohne Wohnbezug
  
ZeitraumAnmietung für eine Saision von Mai bis DezemberUnbefristet , Dauerpachtland
  
AnbieterLandwirte und private AnbieterKleingartenvereine
  
Kündigungnicht notwendig, da automatisch nach Saisonende das Mietverhältnis endetZum Ende des Pachtjahres am 30. November mit dreimonatiger Frist
  
RegelnJe nach Anbieter und LandwirtPachtvertrag mit Vorgaben des Bundeskleingartengesetzes und Kleingartenvereins, Gemeinschaftsarbeit, Nachbarschaft
  
WartelisteIn der Regel  ca. 3 Monate vor der Saison immer möglichJa, mit aktuell langer  Wartezeit, teilweise keine Aufnahme mehr auf die Warteliste
  
FlächeVon 50 bis  100 qm NutzflächeIn der Regel max. 400 qm Nutz- und Freifläche mit Laube und Geräteschuppen
  
KostenMietpreis von 180 bis 450 € pro SaisonLaufende Kosten pro Jahr von 300 bis 500 €, s Übernahmepreise je nach Größe, Ausstattung und Zustand des Gartens und der Laube von 900 bis 8.000 € und mehr
  
VorteileAufgrund der Schrebergarten-Knappheit eine gute Erprobung als Gärtner für eine Saison; eigenes Gemüse ernten und verarbeitenMöglichkeit der Gestaltung des Gartens nach eigenen Wünschen für Jahre; hoher Erholungswert; Anbau von Gemüse, Obst und Kräutern
  
Gartengerätewerden vom Anbieter gestelltEvtl. vom Vorpächter übernommen und eigene Bewirtschaftskosten
  
Zeitaufwandz.B. 100 qm pro Woche 4-6 Std.Saisonabhängig, im Winter hast du Ruhe, im Frühjahr ist viel zu tun, im Sommer kannst du den Garten genießen und im Herbst ist  die Ernte angesagt; nix für Wochenendchiller
  
Gießenmit Gießkanne und mit Weg zur ParzelleWasserquelle im Garten vorhanden; verschiedene Bewässerungssysteme möglich (Gießkanne, Regentonne, automatische Bewässeung)

Warum ein Kleingarten das Familienbudget entlastet

Ertragsbilanz eines Beispielkleingartens in Leverkusen

Die Arbeitsgruppe Fachberatung des Bundesverbandes Deutscher Gartenfreunde e.V. untersuchte in einer Konzeptstudie die Ernte von Obst, Gemüse und Kräutern auf einer 321 Quadratmeter großen ökologisch bewirtschafteten Kleingartenparzelle in der Kleingartenanlage „Schöne Aussicht“ in Leverkusen.

Der fiktive finanzielle Ertrag betrug mehr als 1.120 Euro. Nach Abzug der Aufwendungen zur Bewirtschaftung erzielte der Kleingarten ein Ergebnis von 710 Euro ohne finanzielle Bewertung der Erholungsnutzung. Die Entlastung des Haushaltsbudgets ist erstaunlich groß.

Quelle: Bundesverband deutscher Gartenfreunde e.V:

Bewässerung im Kleingarten

Part 1 | Ohne Wasser läuft nix – aber bitte sparsam

Übersicht

Im Herbst und Winter sind die Pflege- und Erntearbeiten im Garten überschaubar und nicht mehr so zeitintensiv. Jetzt ist eine gute Gelegenheit, sich Gedanken über eine umweltschonende und effiziente Gartenbewässerung für das nächste Gartenjahr  zu machen. Bei der Übernahme des Kleingartens im Dezember 2018 waren wir erst einmal beschäftigt, den schon gut strukturierten Garten nach unseren eigenen Vorstellungen zu gestalten. Die Büsche, die mit den Apfelbäumen um den Platz konkurrierten, haben wir herausgenommen, um mehr Fläche für die Selbstversorgung zu erhalten. Die ovale Insel im Garten beherbergt nun 3 Hochbeete mit 3,6 qm. Vorher gab es hier einen Wasserteich.

Hochbeete sind durstig

Unsere drei Hochbeete im unseren Kleingarten

Nach den drei trockenen Jahren 2018 bis 2020 machten wir die Erfahrung, dass neben den zahlreichen Vorteilen eines Hochbeetes ein Nachteil zu beklagen ist. Die Erde in unseren Hochbeeten trocknete schneller aus als in unseren ebenerdigen Beeten. Das Wasser verdunstet schneller, auch weil das Innenleben bis zu 5 Grad wärmer ist als bei den übrigen Beeten. Im Frühjahr und Herbst ist dieser Umstand sicherlich  ein großer Vorteil. Zum Glück haben wir neben den Hochbeeten eine Leitungswasserstelle vorgefunden.

Regenwasser ist gut

Der Vorpächter nutzte das Regenwasser, das vom Laubendach direkt in eine eingegrabene (!) Regentonne (120 l) floss. Hier konnten wir mit einer Gießkanne das Wasser abschöpfen und unsere Hochbeete u.a. bewässern. Später haben wir uns eine Regentonnenpumpe zugelegt, um nicht mehr die vielen vollen Gießkannen hin und her zu schleppen. Schließlich schenkte uns ein Nachbar einen sogenannten IBC-Wassercontainer mit 800 Liter Regenwasser, den wir am Geräteschuppen hinstellten. Bei einem trockenen Sommer reicht aber selbst diese Menge Wasser für die Bewässerung unseres Gartens nicht aus, so dass sich auch unsere Regensammelstellen  nicht wieder füllten. Der Wasserschlauch musste dann wieder herhalten. Das Gießen mit Leitungswasser kann da zu einer teuren Angelegenheit werden. Der Wasserverbrauch lässt gleich auch die Abwassergebühren ansteigen. Die Stadt Essen hat bereits  für 2022 angekündigt, die Schmutzwasser-gebühr und die Gebühr für das Niederschlagswasser um mehr als 5 Prozent zu erhöhen.

Die Konkurrenz um die Ressource Wasser wird in den nächsten Jahren (weltweit) zunehmen. Manche Region in Deutschland hatte Probleme mit der Bereitstellung von Trinkwasser und einige Kommunen richten sogar Sparappelle an die Bevölkerung. Die Bewässerung von Gärten sei einzustellen, es sollen keine Pools mehr aufgefüllt werden. Ebenfalls sollten die Bürgerinnen und Bürger  ihre Stadtbäume regelmäßig gießen, um sie vor dem Austrocknen zu bewahren.

Wir finden, es gibt genug Gründe, sich einmal über das Wassersparen im Garten Gedanken zu machen. Der Garten ist im Winterschlaf, es ist weniger zu tun, so kannst du Zeit darauf verwenden, für das nächste Frühjahr zu überlegen, wie du Wasser sparend und effizient im Garten einsetzen kannst. Wir haben im letzten Jahr aufgrund des Durstes unserer Hochbeete eine automatische Bewässerungsanlage installiert. Die Anlage haben wir mittlerweile auf unsere Gemüsebeete erweitert. Du kannst aber schon mit klassischen Methoden sparsam und wirksam wässern. Einige Beispiele haben wir hier zusammengefasst.

Richtig gießen

Sorge dafür, dass möglichst wenig Wasser direkt verdunstet. Vermeide also oberflächiges Gießen. Bringe das Wasser so dicht wie möglich an den Boden heran. Am besten ist es in den Morgenstunden zu gießen. Abends freuen sich nur die Schnecken. Pflanzen solltest du nicht mit der Brause wässern, sondern zielgenau den Wurzelbereich beglücken, es sei denn, du hast gerade Keimlinge gesetzt.

Enkelkind schwingt die grüne Gießkanne auf dem Acker

Nicht jeden Tag ein bisschen gießen, dann aber gründlich, um die Pflanzen zu erziehen, in tiefere Erdschichten nach Nahrung und Wasser zu suchen. Die Erde sollte schon etwas angetrocknet sein. Sie sollen gefälligst selbst nach Wasser suchen. Dadurch werden die Pflanzen auch widerstandsfähiger. Sprenger und Kreiselregner lassen durch die Feinzerstäubung mehr Wasser verdunsten. Auch bleibt das kostbare Nasse an den Blättern hängen. Es ist auch sinnvoll, einen Gießwall um die Pflanze zu bilden, damit das Wasser nicht gleich abfließt.

Für Kübelpflanzen solltest du am besten glasierte Tontöpfe benutzen, um die Verdunstung über den Topf zu vermeiden. Das Einmischen von Blähton verlängert die Bewässerung.

Wetterprognose hilft

Als Freizeitgärtnerin und Freizeitgärtner stellten wir schnell fest, dass ein Blick auf die aktuelle Wettersituation und Wetterprognose zu einem erfolgreichen und umweltschonenden Gärtnern dazu gehört. Warum soll ich tagsüber die Beete oder den Rasen wässern, wenn es am Abend regnen soll? Der Blick spart Wasser, Geld und Zeit. Alle gärtnerischen Tätigkeiten sind direkt abhängig von der Temperatur, dem Licht, Niederschlag und Wind. Stürme, Starkregen, Hitze und Dürre werden durch den Klimawandel häufiger, so dass es ratsam ist, auf das „Gartenwetter“ zu schauen.

So bietet der Deutsche Wetterdienst gemeinsam mit der Deutschen Gartenbaugesellschaft 1822 e.V. in der Rubrik „Freizeitgärtner“ ein breites Informationsangebot rund um das Thema Gartenwetter an. Es sind neben der Wettervorhersage für die einzelnen Bundesländer Gartentipps und -informationen für einzelne Orte zu den Themen „Bewässerung“, „Aussaat-“ sowie „Rasenschnittbedingungen“, „Bienenflug“ und „Frostgefährdung“ für den aktuellen Tag und die kommenden 3 Tage zu finden. Für das Gelingen eines Grillabends oder ein unnötiges Gießen der Pflanzen, ist eine Regenradar-App sehr sinnvoll. Wir haben gute Erfahrungen mit wetteronline.de und kachelmannwetter.com gemacht (beide kostenlos).

Regenwasser nutzen

Es bieten sich mehrere Arten von Sammelbehälter an (Regentonne, IBC-Container, Zisternen), um das kostenlose und hochwertige Regenwasser zu nutzen. Regenwasser ist aufgrund seines pH-Wertes ( Ø 4,2) und der Kalkarmut besser als das bekömmlichere Gießwasser. Abgestandenes Regenwasser entspricht der Lufttemperatur im Gegensatz zum kalten Wasser aus dem Hahn. Das Trinkwasser der Stadt Essen wird übrigens als weich (7,2 °dH) im Gegensatz zu anderen Regionen eingestuft.

Rasen nicht zu oft gießen

Wenn auch in Trockenphasen der Rasen saftig grün bleiben soll, braucht dieser sehr viel Wasser. Saatgutmischungen wie RSM 2.2.2. können auch in trockenen Lagen gut bestehen. Rasendünger mit ausreichend hohen Kaliumgehalt verbessert den Wasserhaushalt des Rasens.

Wer aber gelbe und trockene Abschnitte im Rasen im Hochsommer verkraftet, kann auf den nächsten Regen warten. Der Rasen treibt wieder aus. Übrigens können Rasenpflanzen nicht austrocken oder verbrennen. Sie legen nur eine Wachstumspause ein. Ein kurz geschnittener Rasen braucht auch mehr Wasser. Falls doch einmal der Rasen gelb aussieht, kannst du die beschädigte Rasenfläche mit Hilfe einer sogenannten Grabgabel kleine Löcher in den Boden bohren, in die das Wasser direkt laufen kann.

Eine Mindesthöhe von 5 cm solltest du nicht unterschreiten. Grashalme können sich gegenseitig Schatten spenden. Häufig gemähter Rasen trocknet nur schneller aus und muss öfter beregnet werden. Kleinere Rasenflächen bewässerst du am wirksamsten manuell mit einer Brause.

Eigenen Kompost herstellen

Wir hatten das Glück bei der Übernahme des Gartens zwei Thermo-komposter zu übernehmen, die wir auch von Anfang an mit Resten aus der Gartenarbeit und mit Küchenabfällen bestückten. Damit konnten wir auf Torf und andere Zusatzstoffe gut verzichten.

Bodenlebewesen bauen den gespeicherten Kohlendioxid ab und speichern ihn. Das Produkt ist ein optimaler Dünger für unsere Pflanzen und hilft dabei, den Boden zu verbessern. Humus speichert Wasser, gibt es langsam wieder an die Pflanzen ab und beinhaltet wertvolle Nährstoffe. Du musst somit weniger gießen. Wenn du Erde zukaufst, solltest du auf torffreie Blumenerde achten.

Nur oberflächliche Bodenbearbeitung

Den Boden solltest du nur äußerst selten umgraben. Wasser dringt schwer durch einen harten und trockenen Boden. Wir lockern den Boden spatentief meistens mit dem sogenannten Sauzahn auf, ohne das Gefüge der Bodenorganismen zu verändern oder gar zu zerstören.

Die meisten Organismen können nur in einer bestimmten Bodentiefe leben. Einige brauchen mehr Sauerstoff, die anderen benötigen eine gleichmäßige Bodenfeuchte oder können mit Temperaturschwankungen nicht zurechtkommen. Der Boden kann mehr Wasser aufnehmen und die Verdunstung ist geringer.

Mulchen – gut bedeckter Boden hilft sparen

Je mehr du offene Erde sehen kannst, desto mehr verdunstet Wasser. Der Einsatz von Bodendecker schützt vor Austrocknung und Beikraut. Außerdem halten Mulch, Humus, Stallmist, Hornmehl, Grasschnitt und Holzhäcksel die Feuchtigkeit länger im Boden. So wird die Erwärmung und Verdunstung durch direkte Sonneneinstrahlung um bis zu 75 Prozent reduziert.

Bewässerungsmulden

Setzt du neue Pflanzen und Bäume im  Garten ein, so belasse eine Mulde über den Wurzelballen. So kannst sich das Gießwasser perfekt sammeln und direkt über dem Wurzelwerk versickern.

Xeriscaping – wassersparende Gartenplanung

Die obigen Tipps wie Verbesserung des Bodens, die richtige Bewässerungstechnik und die Nutzung des Regenwasser gehören zur Gestaltungspraxis „Xeriscaping“. Als Xeriscaping („xerós“ = griechisch für „trocken“, „scaping“ von englisch „landscaping“ = Landschaftsgestaltung) wird ein Prinzip der Landschafts- und Gartengestaltung bezeichnet, die auf das Einsparen von Bewässerung ausgelegt ist. Bereits bei der Gestaltung bzw. Anlage des Gartens kann der zukünftige Wasserverbrauch wesentlich beeinflusst werden. Unsere Vorpächter haben mit der Schaffung schattiger Bereiche durch (groß)kronige Obstbäume ein positives Zeichen gesetzt. Wir haben einen Pflaumenbaum und einen Sauerkirschbaum zusätzlich gepflanzt. Der Schattenwurf reduziert die Verdunstung aller Pflanzen, die unter dem Baum wachsen. So einen Platz schätzen besonders durstige Pflanzen wie Rhododendron und Hortensien.

Wenn du gerade deinen Garten noch anlegst oder gerade umgestaltest, so kannst du besser auf Pflanzen setzen, die mehr Trockenheit vertragen.  Dickblattgewächse wie Fettehenne, Sukkulenten und Steingartenpflanzen haben einen geringeren Wasserbedarf. Auch Thymian, Lavendel, Ginster, Sommerflieder, Liguster und Oleander sind nicht so durstig. Einheimische Pflanzen am besten aus ökologischen Anbau sind an die örtlichen Bedingungen perfekter angepasst  und somit widerstandsfähiger und benötigen keine oder nur sehr wenig Pflege. Mit einer bunten Mischung standortangepasster Pflanzen bist du auch bei Trockenheit immer auf der sicheren Seite. Bodendecker sorgen ebenfalls dafür, dass du seltener gießen brauchst.

Bodenbeschaffenheit

Beachte bei deiner Planung auch, dass die Beschaffenheit des Bodens und den Standort deiner Pflanzen. Ist zum Beispiel dein Boden reich an Humus und eher lehmig, kann er dir viel Wasser sparen.

Nicht jede Pflanze wächst in jeder Erde. Diese Erfahrung haben wir mit Kürbis im Gartenbeet machen müssen. Im Ackerboden wuchs zum Beispiel der Hokaido besser.

Deshalb haben wir den Kompost von unseren zwei Thermokompostern auf unseren Hochbeeten und Gemüsebeeten verteilt. Aber auch der Kalkgehalt im Boden ist für den Stoffwechsel der Pflanzen  entscheidend. So lieben Rhododenron und Azaleen, aber auch Heidel- und Himbeeren eher sauren Boden. Wir haben deshalb den PH-Wert unseres Gartenbodens (ph-Bodentest von Neudorff) nach klassischer Methode untersucht. Und siehe da, der Boden für unsere  Beerenfrüchte und den Rhododendron wahren eher zu neutral. Wir haben mit Granitmehl und Kaffeemehl nachgeholfen. Je nach Kalkgehalt teilt man die Böden, in starksaure, saure, schwachsauere und neutrale Böden auf (siehe Kalkansprüche verschiedener Kulturplanzen bei Neudorff).

Schrebergärten sind begehrt

Die Schrebergärten, auch genannt Kleingärten oder Stadtgärten, sind mittlerweile wieder voll im Trend. Seit der Pandemie ist die Nachfrage bei den Kleingartenvereinen riesengroß, so dass zwischenzeitlich die Wartelisten bei den meisten Vereinen geschlossen sind. Unseren Schrebergarten haben wir überraschend schnell bereits im Dezember 2018 im Essener Süden pachten können. Die Pächter und Pächterinnen verfügen dabei über ein Stück Land, das vom Verein verwaltet wird. Sie sind in der Regel nicht Eigentümer des Grundstücks. Eine Parzelle ist zwischen 370 und 600 qm groß.

Kleingärtner sind spießig ?

Ich war skeptisch, als meine Frau eine Parzelle übernahm. Spießbürgertum und Vereinsmeierei gingen mir damals durch den Kopf. Die vielen positiven Erfahrungen haben mich schließlich überzeugt. Es gibt mittlerweile einen Imagewechsel im Kleingartenwesen. Ökologisches Klein-(Gärtnern) ist voll im Trend und attraktiv geworden. Die Kleingärten leisten einen sehr wichtigen stadtklimatischen Beitrag bei den städtischen Grün- und Freiflächen. Denn auch in Essen gibt nach wie vor die politische Einstellung Frei- und Grünflächen zu betonieren.

Das soziale Miteinander und die unterstützende Hilfe der Menschen in der Anlage, insbesondere bei den unmittelbaren Nachbarn, bewegt mich sehr. Solidarität, Hilfe und Respekt – Werte, die unserer Gesellschaft mehr und mehr abhanden kommen. Hier kommen Menschen aus allen Generationen, aus unterschiedlichen sozialen Milieus und Migrationshintergründen, Singles, Senioren so wie Paare und Familien mit Kindern zusammen. Und während der Erntezeit blüht der Tauschhandel unter den Pächtern und Pächterinnen.

Kleingarten kostet Geld …

Die Höhe der Pacht bestimmt sich nicht nach den Regeln des freien Marktes und ist günstig. Unsere Pacht beträgt jährlich 30 Cent pro Quadratmeter. Neben der Pacht fallen jedoch noch ein Mitgliedsbeitrag für den Verein, kommunale Abgaben, Versicherungen, Strom- und Wasserkosten an. Während die monatlichen Fixkosten erschwinglich sind, muss du bei der Übernahme eines Kleingartens an die Vorpächterin eine Übernahmesumme von Laube, Pflanzen, Sträuchern und eventuell vorhandenen Obstbäumen bezahlen. Denn sie gehören nicht zum Pachtvertrag. Damit es nicht zu unfairen Summen kommt, schätzt ein Experte des Stadtverbandes (der Wertermittler) den Wert der Parzelle auf der Grundlage amtlicher und einheitlicher Bewertungsmaßstäbe. Der Wertermittlungspreis ist für den Verkäufer verbindlich (!).

… und Zeit

Neben den finanziellen Kosten musst du auch berücksichtigen, dass ein Schreibergarten auch (viel) Zeit kostet. Und wie in jeder Gemeinschaft geht es nicht ohne Regeln. So müssen sich die Pächter und Pächterinnen an die Vorschriften des Bundeskleingartengesetzes und der jeweiligen Satzung ihres Vereins halten. Es reicht nicht aus, nur an den Wochenenden im Garten vorzuschauen und zu chillen. Denn auf mindestens einem Drittel der Fläche musst du auch Obst und Gemüse anbauen. Auch musst du deinen Zugangsweg zur Parzelle pflegen, denn die Kleingartenanlage ist öffentlich zugänglich und hat einen Erholungswert für die Mitbürger und Mitbürgerinnen. In unserem Verein sind 12 Arbeitsstunden Gemeinschaftsarbeit im Jahr zu leisten. Wenn du keine Pflichtsstunden leisten möchtest, ist von Dir stattdessen ein Betrag in die Vereinskasse zu zahlen. Aber trotzdem: der Erholungswert ist unbezahlbar, gerade in Zeiten der Pandemie. Solange du dich an die Regeln hältst und die Fläche grundsätzlich für Erholung und kleingärtnerische Selbstversorgung nutzt, kann niemand dir dein Pachtland wegnehmen.

Aufgrund der riesigen Nachfrage hat der Stadtverband der Kleingartenvereine die Wartelisten geschlossen, da es kaum freie Parzellen gibt.

Unsere Landesverfassung fördert Kleingärten

Übrigens ist NRW das einzige Bundesland, in dem die Förderung des Kleingartenwesens über die Landesverfassung festgeschrieben ist: „Die Kleingartensiedlung und das Kleingartenwesen ist zu fördern“ (Artikel 29, Absatz 3).

Interessierte Kreise in der Stadt möchten am liebsten Teile der Kleingärten aufgrund des „Flächendrucks“ in lukrative Wohngrundstücke umwidmen. Ja, Wohngrundstücke werden knapp und aber wir brauchen in der „Grünen Hauptstadt“ grüne Lungen und Erholungsgebiete. Der Stadtverband Kleingärten wandte sich 2016 deshalb an den Petitionsausschuss des Landtages, weil er sich solchen Begehrlichkeiten ausgesetzt sah.

Die Stadt Essen hat mittlerweile ein Kleingartenentwicklungskonzept erarbeitet, das eine Bestandsaufnahme des Kleingartenwesens beinhaltet und Bestandteil der Freiraumplanung sein soll. Nun sollen Handlungsempfehlungen folgen. Aktuell gibt es in Essen statistisch gesehen 1,5 Kleingärten pro 100 Einwohner. Der Gutachter Detlev Ehmkes empfiehlt der Stadt, das Ziel von zwei Kleingärten anzustreben.

Und hier ein paar Zahlen:

Die Stadt Essen verfügt über 109 städtische und private Kleingartenvereine mit insgesamt 262 Kleingartenanlagen und rund 9000 Kleingärtnerinnen und Kleingärtner, die 8500 Parzellen bewirtschaften. Der Stadtverband der Kleingärtnervereine blickt 2019 auf sein 100-jähriges Bestehen zurück. Er tituliert mit Recht die Kleingärten in Stadtgärten um, denn immerhin kultivieren die Kleingärtnerinnen und Kleingärtner 300 Hektar des Stadtgebietes.


mehr zum Thema (externe Links)

Stadtverband Essen der Kleingärtnervereine e.V.

de.wikipedia.org/wiki/Kleingarten

Sachstand Entwicklungskonzept Kleingärten Stadt Essen

Bestandskarte Kleingärten in Essen

Schrebergarten-Jugend „Hidden Champions-Urbanes Gärtnern und Selbstversorgung

Bundesverband Deutscher Gartenfreunde e.V.

Video über Deutschlands Kleingärten

Fédération Internationale des Jardins Familiaux association

Das deutsche Kleingartenwesen

Situation in Europa und USA

Hidden Champions

Die Schrebergartenjugend stellt den Kleingarten in den Fokus

Die Autoren meinen, dass „der Eigenanbau von Lebensmitteln deutlich mehr Unterstützung und Würdigung erfahren muss, weil er einen nicht unerheblichen Beitrag zur Argrarwende leisten kann“. Der Fokus ihres Papiers liegt auf Kleingärten.

Hier einige interessante Zahlen und Fakten aus dem Papier:

  • Obst und Gemüse wird in Deutschland gerade auf einem Prozent der landwirtschaftlich genutzten Fläche angebaut
  • Der deutsche Anbau reicht nicht aus: Gemüse deckt rund ein Drittel, Obst etwa ein Fünftel des heimischen Bedarfs
  • 2016 bewirtschafteten Betriebe eine gärtnerische Nutzfläche von 229.000 ha (davon ökologisch 22.900 ha)
  • In deutschen Kleingärten wird Obst- und Gemüseanbau auf 18.100 Hektar betrieben
  • Im Beispielgarten von 321 qm des Bundesverbands Deutsche Gartenfreunde wurde ein Ertrag von 107 kg Bio-Obst und 10 kg Gemüse erzielt
  • Laut FEW-Meter-Studie ist ein Ertrag von mehr als 1,5 kg Bio-Gemüse und Obst pro Quadratmeter zu erzielen
  • Bei 18.100 ha gärtnerisch genutzter Kleingartenfläche könnten 279.000 Tonnen Obst und Gemüse produziert werden
  • In Hochbeeten ist sogar ein Ertrag von mehr als 2,5 kg pro Quadratmeter möglich
  • Der durchschnittliche Obstkonsum pro Person beträgt 65 kg, der durchschnittliche Gemüsekonsum rund 100 kg
  • Statistisch gesehen lässt sich der jährliche Bedarf einer Person und Jahr (=165kg) in einem durchschnittlichen Kleingarten produzieren
  • Laut einer Studie aus Großbritannien sind in Städten ausreichend Flächen vorhanden, um die Bevölkerung komplett mit Obst und Gemüse zu versorgen

Die Autoren finden, dass urbanes Gärtnern in der Stadtplanung viel zu wenig beachtet wird und in der Diskussion um zukunftsgerechte Städte insgesamt zu kurz kommt. Die stark erhöhte Nachfrage nach Kleingärten in der aktuellen Corona-Pandemie zeigt die ökonomische, ökologische und auch die soziale Dimension von Eigenanbau und Selbstversorgung.

Im Garten lernt man den Wert von Ressourcen zu erkennen, Dinge langfristig und mehrfach zu benutzen und selbst zu reparieren. Wer selbst etwas pflanzt, schult nicht nur wichtige Softskills, wie Achtsamkeit und Verantwortungsbewusstsein. Das Ernten von selbst produzierten Obst und Gemüse vermittelt auch Gefühle von Autonomie und Reichtum, so die Autoren. Mit dem Satz „Ohne Gärten und den massiven Ausbau an grünen Flächen haben die Städte in Zeiten des fortschreitenden Klimawandels keine Zukunft“ schließt das Papier.

Besser Leben ohne Plastik

Seit Mai 2017 versorgen wir uns weitgehend mit unserem selbst angebauten Gemüse in BIO-Qualität. Bio-Gemüse verzehren und weiterhin die Umwelt mit Plastik und Plastikmüll zu belasten und verschmutzen ist ein Umstand, den wir seit Anfang 2018 abstellen wollen. Nur Einkaufen mit Jute- oder Baumwolltaschen reicht für eine gesunde Umwelt nicht aus. Die Plastikverpackungen – auch und gerade bei Bio-Ware – ist in den klassischen Supermärkten und Discountern nur erschreckend.

Obst und Gemüse kann man auch ohne Plastiktüten auf dem Wochenmarkt direkt von der Waage in die eigene Tüte bekommen. Käse oder Fleisch gehen beim Bio-Discounter oder Markt direkt in unsere mitgebrachten Behälter aus Glas oder Metall.

Wir benutzen keine Plastiktüten mehr für den Mülleimer (Müll in Müll verpacken geht gar nicht) und kaufen bei Unverpackt-Läden in Essen Lebensmittel u.a. plastikfrei ein. Solche Einkäufe muss man etwas planen und am Anfang haben wir auch des Öfteren die Behälter zu Hause vergessen. Aber mit der Zeit gewöhnt man sich daran – man muss nur wollen – und inzwischen steht der Einkaufskorb mit Behältern und Taschen griffbereit in der Ecke.

Meinem Mann und mir ist natürlich klar: Plastikvollkommen aus unserem Alltag zu verbannen ist fast unmöglich. Doch vielfach kann man Plastik durchaus ersetzen. Und daran arbeiten wir… wir halten Euch auf dem Laufenden…

mehr zum Thema

www.ecoyou.de/plastikfrei-leben/

Mann von Ackerfee mit Enkelkind auf der Parzelle des Mietackers

Kinder lieben ackern

Für eine Generation, die weiß, was sie isst

Es ist schön, dass mein erstes Enkelkind bereits mit 2 Jahren regelmäßiger Besucher meines Mietackers war. Ihm machte es riesigen Spaß, mit eigener Schaufel in der Erde zu buddeln, mit meiner Hilfe Jungpflanzen zu setzen, zu gießen und im Sommer Zwiebeln zu ernten, im Herbst die ersten Kartoffeln auszugraben.

Leider wissen viele Kinder nicht, wie welches Gemüse aussieht oder wie / wo es wächst und frisch schmeckt. Es ist so wichtig schon unseren Kindern zu vermitteln, woher unser Gemüse kommt, wieviel Arbeit dahinter steckt, um die Wertschätzung von Lebensmittel zu stärken (in Deutschland werden über 30 Prozent der Lebensmittel weggeworfen).

Ich habe meinem Enkel (inzwischen sind es 2) gleich am Anfang ein eigenes, abgegrenztes Beet zur Verfügung gestellt. Hier hat er mit Hilfe seiner Mama und meiner Unterstützung eigenes Gemüse angepflanzt und geerntet. Sehr neugierig hat er die verschiedenen Entwicklungsstufen des Gemüse erlebt und versteht inzwischen, dass das Gemüse nicht nur aus dem Supermarkt kommt.

Sein Favorit – rote Beete und Hokaidokürbis, nach der Ernte zubereitet von Mama oder Oma. Und hier hilft er auch gerne beim Kochen.

eine Flasche Rohmilch vom Mittelhammshof

Quark selber machen

Quark im Plastikbecher aus dem Supermarkt – darauf habe ich schon lange keine Lust mehr… ich esse ihn aber gerne, am liebsten mit Früchten… Nach ein bisschen Recherche im Netz und einigen Experimenten in der Küche – hier ist mein Rezept für meinen selbst gemachten Quark, wirklich ganz einfach:

Für ca. 300-350 g Quark

  •        1 l Rohmilch
  •        2 Biozitronen
  •        1 Leinentuch (am besten ein Geschirrtuch)
  •        2 große Schüsseln
  •        1 Haarsieb

Die Milch in eine große Schüssel geben. Dann die beiden Zitronen auspressen und den Saft zur Milch geben. Die Schüssel mit dem Tuch zudecken und 24 Std. stehen lassen (NICHT im Kühlschrank !!!)

Die Milch ist nun „ausgeflockt“ und hat feste Bestandteile (den Quark). Jetzt das Sieb in die 2. Schüssel geben, das Tuch ins Sieb legen und die Milch langsam in das Tuch gießen. Die Molke fängst du in der Schüssel darunter auf. Das Tuch nun oben zusammen nehmen und die Molke, die noch im Quark ist, ganz vorsichtig ausdrücken. Den Vorgang mit Pausen in einer Stunde 3-4 mal wiederholen. 

Dann mit einem Teigschaber den Quark aus dem Tuch nehmen und in ein Glas geben. Ab in den Kühlschrank – FERTIG !

Für mich und meine Gäste gebe ich am liebsten frische Früchte und etwas Honig dazu. Das leichte Zitronenaroma rundet das Ganze dann prima ab. Es geht aber auch herzhaft, mit Kräutern und Knoblauch.

WICHTIG: Der Quark hält sich bei mir im Kühlschrank maximal ca. 2-3 Tage, dann sollte er aufgegessen sein. Versucht es mal…

Pesto geht immer …

Bärlauch Pesto | Rote Beete Pesto  |  Spinat Pesto  | Zucchini Pesto  |5-Kräuter-Pesto  |  Rucola-Pesto | | Mangold-Pesto |

Das klassische Pesto mit Basilikum kennt jeder.

Warum nicht mal etwas anderes als Basis nehmen – statt Basilikum mal Spinat oder Rote Bete oder Zucchini …oder … oder … oder?

Bei der Menge an Gemüse, die ich 2017 geerntet habe, bei über 30 kg Zucchini gingen selbst mir fast die Ideen aus, lag es nahe, mal etwas Neues auszuprobieren.

Bei meiner Recherche und beim Experimentieren in der Küche musste ich feststellen – Pesto geht immer und man kann aus fast jedem Gemüse Pesto herstellen.

Und man muss sich nicht immer genau an die Zutaten halten, die vorgegeben sind:

  • Sind keine Pinienkerne da, nimm Cashewkerne, Walnüsse oder Mandeln
  • Olivenöl ist gerade aus – jedes andere Öl geht auch (außer Sesam- und Erdnussöl, die bitte testen, da sehr geschmacksintensiv)

Hier auf der Seite findest du meine Rezepte für verschiedene Sorten Pesto, die ich alle ausprobiert habe und die megalecker sind…